Über den Ratsherren Jost Thiel aus Speyer weiß man nicht viel. Offenbar hatte der Mann nicht nur ein gewisses Vermögen, sondern auch ein Herz: Im Jahr 1502 verschenkte er seinen Garten unweit der Stadtmauer, um dort einen Friedhof für Arme und Fremde anzulegen. Auf dem Gelände spiegelt ein Seerosenteich den Himmel, in alten Bäumen zwitschern die Vögel und im Schatten des Kirchengemäuers findet man seit Juli 2017 ein Grab hinter einer u-förmigen grünen Hecke. Kein polierter Stein mit einer Inschrift hilft nun weiter, doch auf einem schlichten Holzkreuz sind der Name und die Lebensdaten schwarz eingraviert. Hier also ruht Helmut Kohl, der große Sozialistenführer.