Meinung

Kommentar: Kriminalstatistik

Statistik mit Fehlern


Die Kriminalstatistik dokumentiert einen Rückgang der Fallzahlen.

Die Kriminalstatistik dokumentiert einen Rückgang der Fallzahlen.

Es ist erfreulich, wenn Bundesinnenminister Horst Seehofer von der niedrigsten Zahl der Straftaten seit Jahrzehnten berichten kann. Doch die polizeiliche Kriminalstatistik ist seit jeher mit Vorsicht zu genießen. Viele Delikte tauchen nämlich gar nicht erst in der Statistik auf. Etwa, weil Opfer gar keine Anzeige erstatten. Wer bestohlen wurde und weder versichert ist, noch der Polizei überhaupt zutraut, sein Hab und Gut wiederzubeschaffen, geht nicht aufs Revier. Was gut ist für die Kriminalstatistik, in Wirklichkeit aber nur für mangelndes Vertrauen in die Behörden spricht. Gleichzeitig gibt es Straftaten, die früher einmal als Kavaliersdelikte galten, nun aber viel häufiger angezeigt werden. Zudem ändert sich das Strafrecht laufend, sodass die Häufigkeit vieler Delikte über die Jahre hinweg kaum vergleichbar ist.

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