Militärparade

Putin gibt sich als Opfer des eigenen Kriegs


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Der russische Präsident Wladimir Putin hält eine Rede am Jahrestag des sowjetischen Sieges über Nazi-Deutschland.

Von dpa

Immerhin die Staats- und Regierungschefs aus sieben verbündeten Ex-Sowjetstaaten sind am Ende doch noch kurzfristig zur großen Militärparade nach Moskau gekommen. Und so stand Kremlchef Wladimir Putin am Dienstag in internationaler Begleitung auf dem Roten Platz, als er Russland erneut als angebliches Opfer seines eigenen Angriffskriegs inszenierte. Anlässlich des 78. Jahrestags des sowjetischen Sieges über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg wiederholte Putin die Moskauer Propaganda-Behauptung, Russland verteidige sich in der Ukraine gegen einen neu erstarkenden Faschismus. Militärische Erfolge konnte der 70-Jährige unterdessen auch nach deutlich mehr als einem Jahr Krieg nicht vorweisen.

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Russische Soldaten marschieren zum Roten Platz, um an der Militärparade zum Tag des Sieges in Moskau teilzunehmen.

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Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu salutiert vor seinen Soldaten.

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Zwischen Veteranen - der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko (M).

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Wladimir Putin stellt Russland als angebliches Opfer dar.

Einmal mehr behauptete Putin zudem, die Ukraine sei zur "Geisel" westlicher Staaten geworden, die Russland zerstören wollten. "Ihr Ziel besteht (...) im Zerfall und in der Zerstörung unseres Landes."

Russland hat am 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen - und rechtfertigt diesen immer wieder mit der nicht belegten Behauptung, der Westen habe Russland bedroht. Auch mehr als ein Jahr nach Kriegsbeginn war in Moskau bis zuletzt in der Regel nur von einer "militärischen Spezial-Operation" die Rede gewesen.

Offiziellen Angaben zufolge sind auf dem Roten Platz rund 8000 Soldaten aufmarschiert - darunter offenbar auch Männer, die in den vergangenen Monaten in der Ukraine kämpften. Anders als ursprünglich angekündigt waren außerdem doch einige ausländische Staats- und Regierungschefs auf der Ehrentribüne zu Gast - nämlich aus den Ex-Sowjetrepubliken Belarus, Kasachstan, Tadschikistan, Turkmenistan, Kirgistan, Usbekistan und Armenien.

Insbesondere nach einem Drohnen-Vorfall am Kreml war in den vergangenen Tagen immer wieder spekuliert worden, ob die Parade tatsächlich stattfindet oder eventuell doch aus Sicherheitsgründen abgesagt wird. In der Nacht zum vergangenen Mittwoch waren nämlich zwei Drohnen bis zum Kreml-Gelände vorgedrungen. Über der Kuppel des Senatspalasts konnten sie von der Luftabwehr zum Absturz gebracht werden. Moskau macht Kiew für den angeblichen Anschlagsversuch auf Putin verantwortlich. Die Ukraine weist das zurück und spricht von einer russischen Inszenierung.


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