Laut Patientenschützern

Mangelnde Qualität bei Teststellen ist Problem


Helfer testen einen Mann in einem Schnelltestzentrum auf das Coronavirus. Der Berliner Amtsarzt Patrick Larscheid hat die Kompetenz vieler neuer Schnelltest-Stellen für Corona-Checks in der Hauptstadt stark bezweifelt.

Helfer testen einen Mann in einem Schnelltestzentrum auf das Coronavirus. Der Berliner Amtsarzt Patrick Larscheid hat die Kompetenz vieler neuer Schnelltest-Stellen für Corona-Checks in der Hauptstadt stark bezweifelt.

Von mit Material der dpa

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz sieht als das größte Problem bei "kriminell organisierten" Corona-Teststellen die mangelnde Qualität. Vorstand Eugen Brysch sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wo solche Strukturen herrschen, ist in der Regel auch die Qualität der Tests schlecht. Wir sagen immer: Wenn man ohne leichten Würgereiz oder ohne eine Träne aus einem Test kommt, dann kann es kaum gut gewesen sein."

Die Gesundheitsämter müssten die Qualität am Ort überprüfen. "Derzeit reicht ein einstündiger Kurs und schon ist die Lizenz zum Gelddrucken in der Tasche. Doch aussagekräftige Tests sind wichtig. Gerade bei Besuchen in Pflegeheimen oder Krankenhäusern."

Die relativ geringen Anforderungen für die Zulassung hat in den vergangenen Wochen zu einer schnell wachsenden Zahl neuer Teststationen geführt. Nun aber gibt es Berichte über möglichen Abrechnungsbetrug bei Corona-Bürgertests. Die Schwerpunktstaatsanwaltschaft Wirtschaftskriminalität in Bochum nahm Ermittlungen gegen ein Unternehmen auf, das an mehreren Standorten Teststellen betreibt.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte "stichprobenartig mehr Kontrollen" an. "Egal ob bei Masken oder beim Testen - jeder, der die Pandemie nutzt, um sich kriminell zu bereichern, sollte sich schämen", schrieb der Minister am Samstag im Kurznachrichtendienst Twitter.