Meinung

Flüchtlingskrise

Europa in der Zwickmühle


Die griechische Polizei setzt nahe Edirne Tränengas gegen Migranten ein, die versuchen, über die Grenze zu gelangen.

Die griechische Polizei setzt nahe Edirne Tränengas gegen Migranten ein, die versuchen, über die Grenze zu gelangen.

2015 wiederholt sich nicht. Als die Opfer des syrischen Stellvertreterkrieges vor fünf Jahren Richtung Europa flohen, gab es andere Stimmen. Da war nicht - wie jetzt in der Frontex-Analyse - von "Massenmigrationsströmen", sondern von Hilfesuchenden die Rede. Da fanden etliche Tausende jener Vertriebenen eine Heimat, ehe die Stimmen nach Abschottung und Grenzschließung die Oberhand gewannen. Nun aber ist von Solidarität für Griechenland und Bulgarien die Rede, nicht aber von Willkommenskultur oder gar Aufnahmebereitschaft für die Flüchtlinge. Dabei wissen die Mitgliedstaaten, dass sie eine humanitäre Katastrophe provozieren, wenn sie sich nicht in den kommenden Tagen zumindest zur Aufnahme derer entschließen, die der türkische Präsident als Opfer seiner Machtpolitik instrumentalisierte und sie an die europäischen Grenzen schaffen ließ - wissend, dass die Union sie dort stranden lassen würde.

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