Fall Kaili

EU-Korruptionsskandal: Drahtzieher will auspacken


Nach einer Übereinkunft mit der Staatsanwaltschaft erwartet den mutmaßlichen Drahtzieher im EU-Korruptionsskandal, Pier Antonio Panzeri - hier eine Aufnahme aus dem Januar 2019 - eine Haftstrafe, die seinem Anwalt zufolge aber zum Großteil zur Bewährung ausgesetzt werden kann.

Nach einer Übereinkunft mit der Staatsanwaltschaft erwartet den mutmaßlichen Drahtzieher im EU-Korruptionsskandal, Pier Antonio Panzeri - hier eine Aufnahme aus dem Januar 2019 - eine Haftstrafe, die seinem Anwalt zufolge aber zum Großteil zur Bewährung ausgesetzt werden kann.

Die Trockenwurst von einer italienischen Kollegin darf ohne Zweifel zu den nützlichen Geschenken gezählt werden. Und auch die Deutschen - wen würde es überraschen? - wählten für Roberta Metsola ein praktisches Präsent: Vom Bundestag bekam die Präsidentin des Europäischen Parlaments kabellose Kopfhörer überreicht. Dagegen klingen Gaben wie eine blaue Schaf-Statuette von einer Schule, ein dekorativer Teller vom usbekischen Botschafter oder ein goldener Modellturm von einer marokkanischen Politikerin eher nach Museumsinventar. Behalten hat Metsola die Gegenstände ohnehin nicht. Weil man angesichts des Korruptionsskandals aber versuche, "so transparent wie möglich zu sein", wie ihr Büro betonte, legte die 44-jährige Maltesin die Liste der rund 140 Geschenke, die ihr seit Anfang vergangenen Jahres übergeben wurden, nun offen. In der Vergangenheit war dies unüblich. Doch dieser Tage kämpft das Hohe Haus Europas um seine Glaubwürdigkeit, Metsola leitet die politischen Aufräumarbeiten. Der Korruptionsskandal um die mittlerweile abgesetzte Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Eva Kaili, hat die Institution bis ins Mark erschüttert - und noch ist kein Ende von "Katargate" in Sicht.

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