Brinkhaus löst Debatte aus

Diskussion um AKK: Wer wird Kanzlerkandidat der Union?


Annegret Kramp-Karrenbauer hatte im Dezember den CDU-Vorsitz von Angela Merkel übernommen.

Annegret Kramp-Karrenbauer hatte im Dezember den CDU-Vorsitz von Angela Merkel übernommen.

Von Tabitha Nagy

Der Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus will die angeschlagene CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer stützen - jetzt wird debattiert.

München - Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hat sich für CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer als nächste Kanzlerkandidatin der Union ausgesprochen - und damit für heftige Diskussionen gesorgt. Auf die Frage, ob Kramp-Karrenbauer rasch ins Kabinett von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wechseln solle, sagte er in Berlin, die Vorsitzende habe viel zu tun mit der Neuaufstellung der CDU. Er fügte allerdings auch hinzu: "Und sie wird auch unsere nächste Kanzlerkandidatin sein. Insofern ist das ihre Entscheidung, was der beste Weg dafür ist."

Führende CDU-Politiker bemühen sich, die Diskussion über die künftige Kanzlerkandidatur von CDU und CSU einzudämmen. Aus Sicht von Volker Bouffier, CDU-Vize und Hessens Ministerpräsident, hat die Parteivorsitzende "selbstverständlich" das Erstzugriffsrecht auf die Kanzlerkandidatur. "Das war immer so und das bleibt auch so", sagte er.

Kramp-Karrenbauer als Kanzlerkandidatin? Unsicherheit in der Union

Nach dem Desaster der CDU bei der Europawahl und der Kritik am Umgang der Parteizentrale mit dem Anti-CDU-Video des Youtubers Rezo war auch in Teilen der Partei die Eignung Kramp-Karrenbauers für das Kanzleramt infrage gestellt worden.

Nach Ansicht von CDU-Vize Armin Laschet ist mit Kramp-Karrenbauers Wahl zur Parteivorsitzenden noch keine Entscheidung über die nächste Kanzlerkandidatur verbunden. Diese habe vorgeschlagen, diese Frage auf dem CDU-Parteitag Ende 2020 zu entscheiden.

Auch Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz will sich nicht an der Diskussion beteiligen. Man stehe nicht vor Wahlen, sagte er und fügte hinzu: "Das ist eine völlig irre Diskussion. Punkt." Die konservative Werte-Union hatte sich für eine Urwahl der CDU-Mitglieder ausgesprochen. Sie starte kurzfristig eine Initiative zu deren Umsetzung, sagte der Vorsitzende Alexander Mitsch der "Welt".

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