EU setzt Astrazeneca unter Druck

Die Schlacht um den Impfstoff


Der Hersteller Astrazeneca wird eigenen Angaben zufolge zunächst weniger Corona-Impfstoff an die EU liefern als geplant.

Der Hersteller Astrazeneca wird eigenen Angaben zufolge zunächst weniger Corona-Impfstoff an die EU liefern als geplant.

Das Schreiben aus Großbritannien hatte die Europäische Kommission schon am Freitagabend in helle Aufregung versetzt. Darin kündigte das Arzneimittelunternehmen Astrazeneca an, seine vertraglich zugesicherten Impfstoff-Lieferungen im ersten Quartal reduzieren zu müssen. Statt der eigentlich versprochenen 80 Millionen Dosen werde es wegen Engpässen in der Produktion nur 31 Millionen geben, davon rund drei Millionen für Deutschland - deutlich weniger als erwartet. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides äußerte "tiefe Unzufriedenheit" und drohte in ihrer Antwort am Sonntag rechtliche Konsequenzen an. Am Montagmorgen telefonierte Präsidentin Ursula von der Leyen mit Astrazeneca-CEO Pascal Soriot, das Lenkungskomitee aus Fachleuten der EU-Kommission und der Mitgliedstaaten wurde einberufen. Die Situation ist für die EU nahe an einer Katastrophe, nachdem schon zuvor der US-Konzern Pfizer, der den Impfstoff von Biontech im belgischen Werk Puurs produziert, wegen Umbauten die Lieferungen bis mutmaßlich zur zweiten Februarwoche reduzieren musste. Einmal mehr sah sich Brüssel mit schweren Vorwürfen konfrontiert, auf gravierende Rückschläge nicht vorbereitet gewesen zu sein.

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