US-Wahl

Clinton vs. Trump: Trump gewinnt die Wahl


In Washington jubeln die Trump-Anhänger bereits. Donald Trump wurde in der Nacht zum 9. November zum 45. Präsidenten der USA gewählt.

In Washington jubeln die Trump-Anhänger bereits. Donald Trump wurde in der Nacht zum 9. November zum 45. Präsidenten der USA gewählt.

Von Redaktion idowa

Donald Trump ist der neue Präsident der USA. Mit den Stimmen aus Wisconsin, die gegen 8.30 Uhr europäischer Zeit ausgezählt wurden, hat er genug Wahlmänner, um das mit Sicherheit sagen zu können. Hillary Clinton scheint ihre Niederlage eingesehen zu haben: Ihr Wahlkampfmanager hat verkündet, dass sie heute abend (amerikanischer Zeit) nicht mehr vor die Presse treten wird. Den obligatorischen Anruf des Wahlverlierers an den Sieger hat sie bereits hinter sich gebracht, wie CNN berichtete.

Donald Trump entschied am frühen Mittwochmorgen wichtige Schlüsselstaaten für sich - darunter Florida, North Carolina und Ohio. Seine demokratische Konkurrentin Hillary Clinton gewann in Virginia und Colorado. Mit dem Sieg in Wisconsin hat Trump die Wahl für sich entschieden.

Donald Trump hat in einem Liveauftritt aus New York die Einheit Amerikas beschworen: "I pledge to be President for all Americans" ("Ich schwöre, ein Präsident für alle Amerikaner zu sein"). Er rief auch seine bisherigen Gegner dazu auf, mit ihm ins Gespräch zu gehen. An seiner rechten Seite stand sein baldiger Vizepräsident Mike Pence, links sein jüngster Sohn Barron. Daneben standen weitere Familienmitglieder und Begleiter seines Wahlkampfteams. Die Kampangne sei zwar vorbei, aber die Arbeit beginne jetzt erst, so Trump zum Ende seiner Rede.

Der Sieg Trumps kamen überraschend, er sicherte sich die meisten der umkämpften Wechselwähler-Staaten. Eigentlich war Clinton als Favoritin in die Wahl gegangen.

Trump kann leicht regieren: Die Republikaner behalten ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus.

Infos aus der Wahlnacht

Liveticker

Die aktuellen Prognosen, Ergebnisse und Stimmungen finden Sie im Liveticker unseres Partnerportals Abendzeitung unter www.abendzeitung-muenchen.de. Redakteur Dr. Stephan Kabosch begleitet die Ereignisse live für Sie.

Wahlpartys

Auch in Deutschland fieberten viele dem Ausgang der US-Wahl entgegen. An den Hochschulen Deggendorf, Regensburg und Passau fanden Wahlpartys statt.

Idowa war für Sie vor Ort. In Regensburg gab es Vorträge von hochkarätige Experten. Lesen Sie dazu: Spannung bei der Akademischen Wahlparty in Regensburg

In Deggendorf war der Hörsaal voll. Hier finden Sie den ausführlichen Bericht: American Election Day: Deggendorfer Studenten fiebern mit

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Die Wahl im Internet

Auf Twitter und Facebook gibt es kaum noch ein anderes Thema als die Wahl. Hier gibt es einen Überblick über die Stimmung in den sozialen Netzwerken: Die ganze Welt schaut zu: So ist die Stimmung auf Twitter und Facebook

Die Ereignisse der Wahlnacht: Schüsse vor einem Wahllokal

US-Medienberichten zufolge sind im kalifornischen Azusa in der Nähe von zwei Wahlstationen Schüsse gefallen. Die Wahl wurde dort unterbrochen. Laut Polizeiangaben ist ein Mensch bei dem Vorfall getötet worden, drei wurden verletzt, zwei davon schwer. Die Polizei von Azusa bittet die Gegend zu meiden.

Klage gegen Wahlamt abgelehnt

Im US-Bundesstaat Nevada hat eine Richterin eine Klage des Wahlkampf-Lagers von Donald Trump abgelehnt. Der Republikaner hatte nach Angaben mehrerer US-Medien Klage gegen ein Wahlamt in einem Bezirk eingereicht.

Der Republikaner hatte angeblich beklagt, dass die Öffnungszeiten mehrerer Wahllokale in einem Bezirk bei den Frühwahlen in der vergangenen Woche um bis zu zwei Stunden verlängert worden waren. Begründet wurde diese Verlängerung damit, dass zahlreiche Menschen zur geplanten Schließungszeit noch Schlange standen, um ihre Stimme abgeben zu können. Nach geltenden Regeln können Wähler in solchen Fällen nicht abgewiesen werden.

Das Trump-Lager beharrt dagegen darauf, dass es sich um einen Gesetzesverstoß handle. Daher sollten die Frühwahlstimmen nicht mitgezählt werden dürfen - werden sie nun aber doch.

Das "The Winner takes it all"-Prinzip

In Amerika wird der Präsident nicht direkt vom Volk gewählt, sondern über Wahlmänner. Wer in einem Staat die Mehrheit der Wählerstimmen erreicht, bekommt alle Wahlmänner des Bundesstaates zugeschrieben. In einigen Staaten, wie Texas oder New York, ist im Vorfeld schon recht klar, welche Partei das Rennen machen wird.

Deswegen rücken die sogenannten "Swing-States" in den Fokus. Diese Staaten sind wahlentscheidend. Nach Angaben der "Washington Post" stehen 2016 in 15 Staaten besonders enge Kopf-an-Kopf-Rennen an. Besonders begehrt sind dabei Florida, North Carolina, Ohio und Pennsylvania, weil diese im Vergleich zu anderen Staaten mehr Wahlmänner und -frauen bestimmen.

Weitere Informationen finden Sie im großen Wahlspecial unserer Jugendredaktion: Donald oder Hillary? Alles zur Wahl des Präsidenten in Amerika

Skandale und Fakten. Das war der Wahlkampf

In den Medien wurden sie oft als Pest und Cholera betitelt. Keine der beiden Alternativen der US-Wahl scheint die Massen besonders zu begeistern. Beide Kandidaten waren in Skandale verwickelt.

Die Kandidatin der Demokraten, Hilary Clinton, hat viel Ärger wegen eines privaten E-Mailservers. Sie hat den Kampf um die Kandidatur nur knapp gegen ihren Parteikollegen Bernie Sanders gewonnen. Außerdem werden sie und ihr Ehemann, der ehemalige Präsident Bill Clinton, für viele Kriegseinsätze verantwortlich gemacht.

Für Clinton spricht ihre politische Erfahrung und ein ausführliches und durchdachtes Programm.

Donald Trump, der Kandidat der Republikaner, steht aber eher noch schlechter da. Besonders im Ausland wird sein möglicher Sieg mit viel Skepsis betrachtet. Er war in mehrere Sexismus-Skandale verwickelt. Der Multimilliardär gilt als streitsüchtig, politisch unerfahren und weigerte sich im Wahlkampf seine Steuerakten zu veröffentlichen.

Auch für Trump sprechen einige Argumente. Er gehört nicht zum politischen Establishment. Die Hauptthemen seines Wahlkampfs sprechen großen Teilen der Bevölkerung aus der Seele. Besonders der krisengebeutelte mittlere Westen hofft auf Steuererleichterungen und striktere Kontrollen der Grenzen.

Mehr zum Wahlkampf lesen Sie hier.