Verkehr

Schwerer Busunfall: Drei der vier Todesopfer identifiziert


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In den vergangenen Jahren gab es immer wieder schwere Reisebusunfälle.

Von dpa

Nach dem schweren Busunglück auf der Autobahn 9 bei Leipzig hat die Polizei Informationen zur Identität der Todesopfer veröffentlicht. Demnach handelt es sich bei den vier Getöteten um Frauen. Bei dem Unfall starben eine 47-jährige Polin, eine 20-jährige Indonesierin mit Wohnsitz in Berlin sowie eine 19-Jährige aus Bayern, wie die Polizei mitteilte. Die Identität der vierten Frau konnte bislang noch nicht zweifelsfrei geklärt werden.

Der Doppelstock-Flixbus mit 54 Menschen an Bord, inklusive der beiden Fahrer, war am Mittwochmorgen von der Fahrbahn abgekommen, in den Grünstreifen gerast und auf die Seite gekippt. Vier Menschen starben, 6 wurden schwer und 29 leicht verletzt. Einige der Schwerverletzten waren nach Polizeiangaben kurz nach dem Unfall operiert worden und werden weiterhin in Kliniken behandelt. Viele Betroffene waren nach der Behandlung leichterer Verletzungen aus den Krankenhäusern entlassen worden, wie die Polizei mitteilte.

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Der Bus mit mehr als 50 Passagieren und zwei Fahrern war auf dem Weg von Berlin nach Zürich verunglückt.

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Der Fahrer des auf der A9 verunglückten Busses soll nach Angaben des Busunternehmens alle Lenk- und Ruhezeiten eingehalten haben.

Die Polizei hat die Identität von drei der vier Todesopfer bekannt gegeben. Demnach starben bei dem Unfall eine 47-jährige Polin, eine 20-jährige Indonesierin mit Wohnsitz in Berlin sowie eine 19-Jährige aus Bayern, wie die Polizei mitteilte. Eine weitere an der Unfallstelle verstorbene Frau konnte bislang nicht zweifelsfrei identifiziert werden.

Der Reisebus war auf dem Weg von Berlin nach Zürich verunglückt. Um 8.00 Uhr war er gestartet, gegen 9.45 Uhr passierte der Unfall zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz. Nach ersten Erkenntnissen war wohl kein anderes Fahrzeug daran beteiligt. Der Fahrer des Busses soll nach Angaben des Busunternehmens alle Lenk- und Ruhezeiten eingehalten haben. "An Bord waren zwei Fahrer, der Fahrer im Einsatz steuerte den Bus seit Abfahrt in Berlin um 8 Uhr", hieß es. Die A9, eine wichtige Nord-Süd-Strecke zwischen Berlin und München, war rund um die Unfallstelle zwölf Stunden lang gesperrt.

Noch vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte hatte ein nachfolgender Bus an der Unfallstelle angehalten. Darin hatten nach Angaben der "Saarbrücker Zeitung" zahlreiche Feuerwehrleute aus Saarbrücken gesessen, die sofort zu dem verunglückten Reisebus geeilt waren. Demnach hatte sie ohne professionelle Ausrüstung Verletzte aus den Trümmern geholt und versorgt.

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder schwere Reisebusunfälle. Dennoch zählen Busse zu den relativ sicheren Verkehrsmitteln. Der Unfallstatistik zufolge sind sie vergleichsweise selten in Verkehrsunfälle mit Personenschaden involviert.

"Dennoch sind Fälle, in denen es zu Unfällen kommt, oft dramatisch, weil die Zahl der Betroffenen hoch sein kann", sagte ein Sprecher des ADAC. 2022 kamen den Angaben zufolge bei Busunfällen innerhalb und außerhalb von Ortschaften insgesamt acht Menschen ums Leben - eine im langjährigen Vergleich nicht ungewöhnliche Zahl.

Der ADAC verwies auf die seit 1999 bestehende Gurtpflicht in Reisebussen. "Ob und wie die einzelnen Unternehmen kontrollieren, ob Insassen angeschnallt sind, ist nicht nachzuvollziehen", sagte der Sprecher. Busreisenden werde grundsätzlich empfohlen, sich anzuschnallen. Zudem müssen Reisebusse laut ADAC seit 2022 mit einem sogenannten Spurhaltewarnsystem ausgestattet sein. Ob der verunglückte Bus eines hatte, war zunächst nicht bekannt. Ein solches System warnt den Fahrer, verhindert aber nicht das tatsächliche Abkommen von der Fahrbahn, falls er nicht gegenlenkt.


Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.