Coronakrise

Viel Post für Anton Biebl


Kulturreferent Anton Biebl bekommt derzeit eine Menge Post von Münchens Kreativen.

Kulturreferent Anton Biebl bekommt derzeit eine Menge Post von Münchens Kreativen.

Von Robert Braunmüller / TV/Medien

Das Kulturreferat unterstützt freie Künstler durch die Stundung von Mieten und Fördergelder auch ohne Aufführung

"Wir werden Personal aus geschlossenen Bereichen umsteuern, um eine zügige Bearbeitung sicherzustellen", sagt Jennifer Becker, die Sprecherin des Kulturreferats der Landeshauptstadt München. Es lägen bereits mehrere Tausend Anträge auf finanzielle Unterstützung vor.

Grundsätzlich gelte: Zuschüsse für bereits bewilligte Programme und Projekte werden weiterhin ausgereicht, auch wenn die verbundenen Aufführungen und Veranstaltungen wegen der Coronakrise nicht stattfinden können.

"Wir müssen gemeinsam mit unseren Zuschussnehmern sehen, welchen Verpflichtungen diese nachkommen können und müssen", so die Sprecherin.

Die Stundung von Mieten

Die Stadt wird den Kreativen auch als Vermieterin von Räumen für Künstler und Kreative entgegenkommen. Das Kommunalreferat stundet auf Antrag Mieten oder setzt sie zeitweise aus. Außerdem prüft das Kulturreferat, die digitalen Streamingangebote der städtischen Theater mit einem Aufruf zu verknüpfen, für die freie Szene zu spenden. "Die Münchner Philharmoniker haben das bereits per Facebook-Aufruf gemacht. Die Theater werden folgen". so Becker.

Kulturreferent Anton Biebl hat das Netzwerk Freie Szene auch mit der Bayerischen Staatsoper in Verbindung gebracht, die diese Idee in ihren montäglichen Konzert-Livestreams aufgreifen möchte.

Kreative als Wirtschaftsfaktor

Auch auf Bundesebene gibt es Gespräche. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, begrüßt, dass ein spezielles Hilfspaket für Solo-Selbständige und kleine Unternehmen geschaffen werden soll. Der Verband war gestern an Gesprächen mit Arbeitsminister Hubertus Heil, Wirtschaftsminister Peter Altmaier und Kulturstaatsministerin Monika Grütters beteiligt und hat in dem Gespräch auf die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Kultur- und Kreativwirtschaft verwiesen.

Der Kultur- und Kreativwirtschaft sind deutschlandweit 256 000 Unternehmen zuzurechnen. Daneben sind rund 600 000 Selbstständige, einschließlich der Künstlerinnen und Künstler, in der Kultur- und Kreativwirtschaft tätig.

Darunter sind rund 340 000 sogenannte Mini-Selbstständige mit einem Umsatz unter 17 500 Euro jährlich. Die Situation freiberuflicher Künstlerinnen und Künstler und anderer Selbstständiger aus dem Kultur- und Medienbereich ist derzeit extrem angespannt.