Vieles klingt auch heute noch schmerzhaft vertraut: Frauen leisten viel, erfahren aber kaum Anerkennung dafür. Die Männer haben das Sagen. Doch der Film "Ottilie von Faber-Castell - Eine mutige Frau" spielt um das Jahr 1900. Die Regisseurin und Drehbuchautorin Claudia Garde erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die nach dem Tod ihres Vaters die Firma leiten soll: das fränkische Familienunternehmen A.W. Faber. Und das in einer Zeit, in der Frauen praktisch nichts zu melden haben, Väter traurig zusammensacken, wenn sie hören, dass ihr Nachwuchs ein Mädchen ist - und nicht der ersehnte Stammhalter. Die Berlinerin Kristin Suckow spielt die Titelrolle in dem kostümreichen Drama nach der Vorlage der Münchner Autorin Asta Scheib, eine Art Buddenbrooks mit Buntstiften. Als Senior-Chef ist Martin Wuttke zu sehen, in weiteren Rollen Maren Eggert, Leslie Malton und Eleonore Weisgerber.