Einfach erklärt

Was ist eine Chemotherapie?


Viele Krebszellen vermehren sich im Körper sehr schnell. Das heißt: Ein Tumor wird unkontrolliert immer größer. Dabei zerstört er zum Beispiel umliegende Organe. Bei einer Chemotherapie kommen Zellgifte zum Einsatz. "Diese stoppen das Wachstum der Zellen", erklärt Dr. Jürgen Föll, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin am Uniklinikum in Regensburg. Das kann man sich so vorstellen: "Zellen vermehren sich in mehreren Schritten. Das ist wie die Herstellung eines Autos. Am Anfang hat man ein Autoteil, am Ende das fertige Auto." Die Zellgifte bauen zum Beispiel etwas Falsches ein. "Das Auto kann dann nicht zusammengebaut werden", erklärt der Arzt weiter. Bei der Chemotherapie kommt aber nicht nur ein Zellgift zum Einsatz, sondern mehrere. Denn die Tumorzellen könnten sonst lernen, wie sie mit dem Gift umgehen. Sprich: Fehlt bei dem Auto nur die Tür, kann es trotzdem zusammengebaut werden. Durch die verschiedenen Gifte fehlen aber mehrere Bauteile. "Ohne Räder, Tür und Achse kann kein Auto gebaut werden." Dadurch, dass die Zellgifte nicht zwischen gesunder Zelle und Krebszelle unterscheiden können, treten Nebenwirkungen auf. "Die Gifte stoppen zum Beispiel das Haarwachstum. Deswegen fallen Krebspatienten meistens die Haare aus", sagt der Arzt. Außerdem werden die Patienten anfälliger für andere Krankheiten wie eine Grippe. "Durch die Chemotherapie fällt die Zahl an weißen Blutzellen in unserem Körper. Diese sind aber wichtig für die Abwehr von Viren oder Bakterien", so Föll. Kommt es bei einem Krebspatienten zum Beispiel zu Fieber, muss schnell gehandelt werden.