Neue Platte

"Herzschmerz ist gut für Alben": Justin Bieber im Interview


Drei Jahre lang sorgte Justin Bieber mit seiner Teenage-Rebellion für Schlagzeilen. Nach einer Studio-Pause meldet er sich nun mit seinem vierten Album "Purpose" zurück. Im Interview erzählt er von Fehlern, Herzschmerz und dem Wunsch, unerkannt Disneyland zu besuchen.

Ihr viertes Album kommt auf den Markt. Haben Sie das Gefühl, dass Sie jetzt Ihren "Sound" gefunden haben?

Justin Bieber: Ich habe einen Sound gefunden, ich weiß nicht ob es per se meiner ist. Ich glaube im Alter von 21 Jahren habe ich noch nichts Konkretes gefunden, an das ich mich für immer halten möchte. Aber momentan zieht mich dieser Musikstil an und ich glaube, dass Skrillex mir wirklich geholfen hat, einen Sound zu definieren, was super ist.

Woher kam die Inspiration für Ihr neues Album?

Von Beziehungen. Guten Beziehungen, schlechten Beziehungen, Wachstum innerhalb von Beziehungen. Fehler, Liebeskummer. Das ganze Zeug. Herzschmerz ist gut für Alben. Ich habe einige der besten Lieder auf dem Album geschrieben, als ich Liebeskummer hatte.

Sie haben die letzten Jahre als Lernprozess beschrieben. Was haben Sie gelernt, persönlich und musikalisch?

Mein ganzes Leben lang habe ich viel gelernt, aber die letzten paar Jahre waren besonders. Ich blicke darauf nicht als schlechte Phase zurück, sondern als Lernprozess. Natürlich gab es einige Dinge, auf die ich nicht stolz bin. Aber man kann nicht wachsen ohne zurückzublicken und zu sagen: Ich habe das getan, darauf bin ich nicht stolz, aber schau mal, wo ich jetzt bin. Dann hat man Momente des Triumphes. Das denke ich, gehört zum Menschsein dazu. Ich glaube es ist auch gut für Menschen zu sehen, dass ich etwas durchgemacht und überstanden habe, wie sie selber auch. Jetzt versuche ich nicht mehr etwas zu sein, was ich nicht bin. Ich will nur gute Musik machen und Spaß haben.

Bereuen Sie irgendetwas? Würden Sie etwas ändern, wenn Sie es könnten?

Nein, ich glaube nicht. Ich wusste es einfach nicht besser - ich wusste es und wusste es nicht. Es war zu einer Zeit, in der Menschen mich ständig in verschiedene Richtungen zerrten und etwas von mir wollten. Ich wurde von Personen reingelegt, denen ich vertraute. Ich hatte ein sehr schlechtes Bild von Menschen. Es war definitiv eine Erfahrung, die einen demütig werden lässt. Ich habe meinen Kopf geschüttelt und gedacht, was machst du?

Sie haben so jung bereits große Erfolge gefeiert - haben Sie noch unerfüllte Träume?

Es gibt viele. Ich glaube, man bleibt ehrgeizig, indem man sich immer neue Ziele setzt. Das ist ein Grund, warum ich mich eine Weile zurückgelehnt hatte. Ich habe mir gedacht - schau mal, was ich alles erreicht habe. Ich werde mir jetzt weiter neue Ziele setzen, ich will ehrgeizig und fokussiert sein. Ich habe noch nie einen Grammy gewonnen, hoffentlich schaffe ich das dieses oder nächstes Jahr. Das ist momentan mein Ziel.

Sie spielen in der Fortsetzung der Komödie Zoolander mit...

Das hat großen Spaß gemacht. Ben Stiller ist so ein cooler Typ, es ist so leicht, mit ihm zu reden und mit ihm abzuhängen. Er ist echt toll.

Haben Sie vor, mehr zu schauspielern?

Ich hoffe es. Ich hatte vorher nie so eine große Passion für Filme. Aber ich hatte auch große Unsicherheiten, in diese Welt einzutauchen. Denn es ist eine ganz andere Welt, ein anderes Level an Respekt, es sind lange Arbeitstage. Ich muss sehr reif sein, um rumzusitzen und warten zu können. Als Musiker hat man sein eigenes Tempo und andere Menschen passen sich dem dann an, was nicht so schlecht ist. Aber in diese Welt einzutauchen, dazu muss ich noch etwas erwachsener werden.

Wenn Sie einen Tag lang nicht berühmt wären, was würden Sie machen?

Ich würde wahrscheinlich nach Disneyland gehen. Ich gehe trotzdem, aber es ist schwer, weil ich alle paar Sekunden angehalten werde. Ich würde nach Disneyland gehen, mit Freunden abhängen, einfach Fahrgeschäfte fahren und verrückt sein.