Selfmade Rocke

Die Landshuter Band Werewolf and Lumberjack im Portrait


Das Gefühl, sich mit rockigen Akkorden und schweren Gitarrenriffen so lange auszupowern, bis man nach dem Auftritt das nassgeschwitzte Hemd wechseln muss, treibt "Werewolf and Lumberjack" an: (von links) Daniel Brandhuber (Schlagzeug), Martin Jost (Gesang, Bass) und Matthias Forster (Gitarre). (Foto: Alexey Testov)

Das Gefühl, sich mit rockigen Akkorden und schweren Gitarrenriffen so lange auszupowern, bis man nach dem Auftritt das nassgeschwitzte Hemd wechseln muss, treibt "Werewolf and Lumberjack" an: (von links) Daniel Brandhuber (Schlagzeug), Martin Jost (Gesang, Bass) und Matthias Forster (Gitarre). (Foto: Alexey Testov)

Gegeben hat es sie schon vorher, doch seitdem sie vergangenes Jahr bei Bandwettbewerben wie "Rock in der Villa" in Landshut waren und einige davon auch gewonnen haben, läuft es bei "Werewolf and Lumberjack". Die drei Musiker aus Landshut machen harten, rauen Rock, der nicht nur ihnen gefällt.

Kurz nach einem Bandwettbewerb ist für die Sieger die Welt noch in Ordnung: Konzerte kommen, die Fans rasen vor Begeisterung und vielleicht klappt es demnächst sogar mit der ersten eigenen CD. Ein bis zwei Jahre später zeigt sich dann meist, was aus den Siegern geworden ist - wer am Ende noch steht und wer nicht mehr da ist. "Werewolf and Lumberjack", eine der Siegerbands des Landshuter "Rock in der Villa"-Wettbewerbs, sind noch da und mit genau so viel Spaß bei der Sache wie vergangenes Jahr. Ihr Geheimnis: Musik machen sie in erster Linie für sich selbst. Nur das mit der CD hat noch nicht so ganz geklappt.

Martin Jost (Gesang und Bass), Matthias Forster (Gitarre) und Daniel Brandhuber (Schlagzeuger) sitzen auf der Couch, es gibt Tee, Bier und Wasser. Im Radio läuft alter Blues. Die Jungs sind entspannt - nachher werden sie noch proben, jetzt feiern sie erst einmal. Das "Unta de Bam"-Festival hat sie für Anfang August verpflichtet, auch auf dem Pfingst-Open-Air spielen sie. Die Welt ist in Ordnung, die Musik macht Spaß.

Wie war das aber gleich nochmal mit der CD? Martin lacht und wechselt einen vielsagenden Blick mit Gitarrist Matthias. Denn die wollen sie ja eigentlich schon seit ihrem Erfolg bei "Rock in der Villa" veröffentlichen. Letzten Endes würde auch schon alles stehen: Studio, Aufnahmemöglichkeiten, Ideen fürs Artwork gibt es auch - wenn jetzt noch die Zeit mitspielen würde, wäre alles im Kasten. Denn die ist es, die gerade den größten Strich durch die Rechnung macht.

"Allerdings wollen wir uns auch nicht unter Druck setzen lassen", sagt Matthias. Musik, das ist etwas, was die Musiker von "Werewolf and Lumberjack" aus tiefstem Herzen machen und vor allem für sich selbst.

Ergo, das Album ist fertig, wenn es fertig ist, wenn die Zeit dafür reif ist. Daniel: "Das Album soll richtig werden - und wenn wir dafür noch ein paar Wochen brauchen, dann soll es halt so sein." Martin findet es nur schade, dass die Fans der ersten Stunde sich noch gedulden müssen. "Werewolf and Lumberjack" hat so viel Unterstützung von ihnen erhalten, dass die drei dem Publikum gerne etwas zurückgeben würden. "Das ist aber auch der Ansporn", sagt der Schlagzeuger. "Werewolf and Lumberjack" wollen etwas machen, auf das sie und die Fans stolz sein können - und damit kann man sich dann schon etwas Zeit lassen.

Das war nicht immer so, wie Bassist und Sänger Martin Jost verrät. Früher, und das ist noch gar nicht so lange her, hat jeder versucht, erfolgreich zu werden, jeweils mit einer eigenen Band - keiner schaffte es. Jetzt, wo sie es nicht mehr versuchen, gewinnen sie Bandwettbewerbe und haben Auftritte. Die Musik von "Werewolf and Lumberjack" ist am ehesten mit klassischem Rock aus den 70ern und 80ern zu vergleichen. Harter Rock, der an Bands wie "Led Zeppelin" und die "Queens of the Stone Age" erinnert, lässt so schnell niemanden zum Verschnaufen kommen. Analog und erdig soll er sein, darauf legt das Trio Wert. Ein Sound, der das Publikum mitreißt, egal wo "Werewolf and Lumberjack" spielen. Und das war unter anderem schon so in Uni-WGs, Toiletten und beim Pfingst-Open-Air auf der fahrenden Traktorenbühne. Für das Publikum werden die Auftritte zu einer schweißtreibenden Angelegenheit. Da kann es schon mal vorkommen, dass Martin und Matthias bei der Zugabe das Konzert im Liegen zu Ende spielen.

Gut, leben können sie von der Musik nicht, das stellen die Musiker auch klar. Martin arbeitet und Matthias ist an der Uni - aber dafür machen sie ihre Musik auch gar nicht. Das Gefühl, auf der Bühne zu stehen, dem Publikum einen guten Abend zu bereiten, sich mit rockigen Akkorden und schweren Gitarrenriffen so lange auszupowern, bis man nach dem Auftritt das nassgeschwitzte Hemd wechseln muss, dafür stehen "Werewolf and Lumberjack" auf der Bühne. Und deshalb kreieren sie auch immer wieder neue Songs - auch um die Fans, die schon oft ihre Konzerte besucht haben, immer wieder zu überraschen.

Wie es im Sommer nach "Unta de Bam" weitergeht? Das lassen Martin, Matthias und Daniel auf sich zukommen. Vielleicht ist ja im Herbst endlich ein wenig Zeit, um ins Studio zu gehen.

Cool und sympathisch - solche Bands findet man nicht alle Tage. Sebastian Geiger freut sich schon darauf, "Werewolf and Lumberjack" demnächst wieder live sehen zu können.

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Werewolf and Lumberjack: Das ist harter Rock, selbstgemacht - und der Spaß darf auch nicht zu kurz kommen. (Foto: Geiger)

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Werewolf and Lumberjack: Das ist harter Rock, selbstgemacht - und der Spaß darf auch nicht zu kurz kommen. (Foto: Geiger)

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Werewolf and Lumberjack: Das ist harter Rock, selbstgemacht - und der Spaß darf auch nicht zu kurz kommen. (Foto: Geiger)

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Werewolf and Lumberjack: Das ist harter Rock, selbstgemacht - und der Spaß darf auch nicht zu kurz kommen. (Foto: Geiger)

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Redakteur Sebastian Geiger.