Mit Glühwein, Lebkuchen und Winterjacke die DFB-Auswahl bei der WM in Katar unterstützen und sich das WM-Finale am 18. Dezember neben dem Weihnachtsbaum anschauen: Für viele ist die Fußball-WM 2022 wegen dieser Vorstellung bereits vor Turnierstart eine Enttäuschung. Langjährige WM-Traditionen wie beispielsweise Grillfeste mit Freunden oder auch Fußballabende im Biergarten fallen wegen der kalten Temperaturen ins Wasser. Auch die politisch angespannte Lage und die diversen Menschenrechtsverletzungen im Austragungsland Katar, dämpfen die Euphorie bei vielen Bürgern enorm. Viele Veranstalter und Gastronomen bundesweit ziehen aufgrund dieser Umstände immer mehr in Erwägung, die WM zu boykottieren und auf die Übertragung von WM-Spielen zu verzichten. Wir haben uns bei Veranstaltern und Gastronomen in der Stadt umgehört, wie sie zu der Thematik stehen: Bernhard Seyller, der Geschäftsführer der Messe Landshut, der seit 2006 alle Weltmeisterschaften übertragen hatte, äußerte sich wie folgt: "Ich finde es überhaupt nicht gut, dass die WM in Katar stattfindet. Zum einen wegen der Verhältnisse, die dort vor Ort herrschen, zum anderen wegen der Jahreszeit, während der das Turnier ausgetragen wird. Wenn wir ein Public Viewing veranstalten sollten, dann in der Messehalle. Das ist aber noch nicht sicher. Wir warten die Entwicklungen in den kommenden Wochen ab und schauen, ob großes Interesse bei der Bevölkerung besteht. Jedoch weiß ich nicht, ob jemand am 1. Advent um 11 Uhr Lust hat, zum Fußballschauen vorbeizukommen." Wie das Ordnungsamt und das Amt für Umwelt-, Klima- und Naturschutz der Stadt auf Nachfrage mitteilen, sind bislang keine Anfragen bezüglich eines Public Viewings zur anstehenden Fußball-Weltmeisterschaft eingegangen.