Tischtennis-Bundesliga

«Verrannt»: Düsseldorf und Verband kontern Ovtcharov-Kritik


sized

Dimitrij Ovtcharov von TTC Neu-Ulm spielt eine Rückhand im Spiel gegen Akkuzu von TTF Liebherr Ochsenhausen.

Die Tischtennis-Bundesliga (TTBL) und der deutsche Meister Borussia Düsseldorf haben Vorwürfe von Nationalspieler Dimitrij Ovtcharov und seines Clubs TTC Neu-Ulm über einen möglichen Interessenkonflikt des Düsseldorfer Managers Andreas Preuß im Aufsichtsrat der TTBL scharf zurückgewiesen. "Wir sind sehr enttäuscht von Dimitrij Ovtcharov, er hat sich mit seinen haltlosen Äußerungen, in denen er mich persönlich und meinen Verein attackiert hat, völlig verrannt", wird Preuß am Dienstag in einer Mitteilung der Borussia zitiert.

Weiter heißt es darin: "Mein Verein und ich haben uns stets an die Regeln gehalten. Die Spieler des TTC Neu-Ulm hingegen haben bewusst gegen die Bestimmungen der TTBL verstoßen und diese gebrochen", hieß es weiter.

Der Düsseldorfer Manager und auch der TTBL-Geschäftsführer Nico Stehle wiesen darauf hin, dass Vereinsvertreter im Aufsichtsrats eines Ligaverbandes "absolut üblich im organisierten Sport sind" und nannten als Beispiel die Deutsche Fußball Liga (DFL). "Es kann an der Integrität von Andreas Preuß nicht den geringsten Ansatz eines Zweifels geben", sagte Stehle. "Zu keiner Zeit hat Andreas Preuß bei wichtigen Entscheidungen des TTBL-Aufsichtsrates die Interessen seines Vereins über das Wohl der Liga gestellt."

Hintergrund dieser Auseinandersetzung sind zwei Spieler des Düsseldorfer Rivalen aus Neu-Ulm, die im Januar nach dem Ende der Wechselfrist auch für zwei Clubs in Schweden und Japan zum Einsatz kamen. Wegen dieses Verstoßes gegen die Lizenzvereinbarungen belegte die TTBL Sport GmbH Lin Yun-ju aus Taiwan und den Schweden Truls Moregardh mit einer Geldstrafe von je 10.000 Euro und einer Sperre von je zehn Spielen.

Dass diese Sperren erst in der kommenden Saison gelten, ist der Hauptkritikpunkt des TTC Neu-Ulm an den Urteilen. Der deutsche Pokalsieger will deshalb in beiden Fällen vor ein Schiedsgericht der TTBL ziehen. Ovtcharov und der Neu Ulmer Präsident Florian Ebner hatten einen Interessenkonflikt von Preuß als Manager des größten sportlichen Rivalen und Aufsichtsrats-Chefs des Ligaverbandes zumindest mehrfach in den Raum gestellt. So schrieb der frühere Weltranglisten-Erste Ovtcharov am Montagabend in einem später gelöschten Post in den sozialen Netzwerken: "Hoffentlich kann die TTBL in Zukunft einen unabhängigen Vorstand haben!!!"