Tesla soll endlich seine Supercharger eichen

Ohne Titel

E-Säulen-Anbieter Constantin Schwaab erinnert Behörde an die Aufsichtspflicht


Constantin Schwaab, Münchner Ladesäulen-Anbieter.

Constantin Schwaab, Münchner Ladesäulen-Anbieter.

Von Hüseyin Ince

München - Seit Monaten schwelt ein Streit zwischen dem Münchner Ladesäulen-Anbieter Wirelane von Constantin Schwaab und dem US- Riesen Tesla. Der amerikanische E-Auto- und Ladesäulen-Anbieter betreibt sogenannte Supercharger - ohne die pflichtmäßige Eichung. Das hat inzwischen auch ein Gericht so festgestellt.


Eichverfahren kosten viel Geld. Nun unternimmt Wirelane einen weiteren Versuch,
den Wettbewerbsnachteil gegenüber Tesla ausgleichen zu lassen. Schwaab verlangt von dem für Tesla zuständigen Landesamt für Mess- und Eichwesen Berlin-Brandenburg, seiner Aufsichtspflicht gerecht zu werden. Es soll Tesla auffordern, der Eichpflicht nachzukommen. Schwaabs Anwälte verfassten hierzu ein zweiseitiges Schreiben, das dem zuständigen Amt vorliegt. Wirelane fordert gleiche Pflichten für alle. "Ich halte es für einen Skandal, dass Tesla ein illegales Supercharger-Netzwerk betreiben kann", sagte der Wirelane-Chef zur AZ.


Schwaab musste selbst rund um das Jahr 2020 Tausende eigene Ladesäulen für einige Millionen Euro nacheichen lassen. Das bayerische Eichamt hatte ihn dazu aufgefordert, um so sicherzustellen, dass der abgegebene Strom der angezeigten Menge auf Display und Beleg entspricht.

Wirelane suchte zunächst das Gespräch mit Tesla und wurde abgewiesen. Schwaab zog daher Anfang 2023 vor Gericht. Eine einstweilige Verfügung scheiterte Ende Januar vor dem Landgericht Frankfurt.

Schwaab reichte den Eilantrag daraufhin beim Oberlandesgericht ein. Vor zwei Wochen bekam er die Antwort, dass man in der Sache keine Eile sehe. Wirelane wartet nun gespannt auf die Reaktion des Eichamtes.