2. Bundesliga

Nach Debakel in Heidenheim: FCN stellt Coach Weinzierl frei

Markus Weinzierl ist nicht mehr Trainer des 1. FC Nürnberg. Nach dem Desaster von Heidenheim trennen sich die Franken vom einstigen Hoffnungsträger. Wer soll die Nürnberger nun aus der Krise führen?


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Nürnbergs Trainer Markus Weinzierl vor dem Spiel.

Nach dem Debakel von Heidenheim hat sich der 1. FC Nürnberg von Trainer Markus Weinzierl getrennt. Diese Entscheidung gab der abstiegsbedrohte Fußball-Zweitligist am Montag bekannt. Der fränkische Traditionsverein hatte am Tag zuvor mit 0:5 beim 1. FC Heidenheim verloren und eklatante Defizite offenbart.

Die Nürnberger stellten auch Weinzierls Assistenten Tobias Zellner frei. Das Spielersatztraining wird den Angaben zufolge von Co-Trainer Frank Steinmetz geleitet. Wie es auf der Trainerposition weitergehen soll, will der Verein am heutigen Montag um 13.00 Uhr auf einer Pressekonferenz erläutern. Daran nimmt auch der längst in die Kritik geratene Sportvorstand Dieter Hecking teil.

Weinzierl (48) hatte erst im vergangenen Oktober die Nachfolge des beurlaubten Robert Klauß übernommen. Zum damaligen Zeitpunkt hatte der "Club" nach zehn Spieltagen nur zehn Zähler auf seinem Konto. "Der Verein hat Potenzial, das ich rauskitzeln will", sagte der Straubinger bei seiner Vorstellung.

Weinzierl konnte die Mannschaft zunächst zwar defensiv stabilisieren, einen Aufschwung konnte er aber auch nicht einleiten. Auch der Viertelfinaleinzug im DFB-Pokal war am Ende kein Argument mehr für eine Weiterbeschäftigung. Nach nur 139 Tagen im Amt ist für Weinzierl Schluss. Er hatte zuvor den FC Augsburg, VfB Stuttgart und FC Schalke 04 betreut.

In der derzeitigen Form muss sich der 1. FC Nürnberg riesige Sorgen um den Klassenerhalt machen. Vom Ziel erstes Tabellendrittel, das Hecking im Sommer ausgegeben hatte, ist Nürnberg weit entfernt. Das Krisenteam liegt mit 22 Punkten nach 21 Spieltagen auf dem 13. Tabellenplatz, der Vorsprung auf Relegationsrang 16 liegt jedoch bei nur zwei Zählern.

Am kommenden Samstag empfängt der FCN im Krisenduell den Tabellenletzten aus Sandhausen, der sich noch am Sonntag von Trainer Alois Schwartz getrennt hatte. Bislang gab es sieben Trainerfreistellungen in dieser Zweitligasaison.

"Wir müssen uns schnell in der Woche zusammenraufen, um das gegen Sandhausen wieder gerade zu biegen. Wir sind diejenigen, die noch enger zusammenrücken müssen, um bessere Ergebnisse zu erzielen", hatte Sportvorstand Hecking nach dem Desaster in Heidenheim gefordert. "Dass die Fans nicht zufrieden sind, brauchen wir nicht zu diskutieren, da stimme ich ihnen zu. Wir sind in der Bringschuld."