Nürnberg

Kriegswaffen gesammelt: 75-Jähriger vor Gericht


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Das Strafgesetzbuch und Akten liegen in einem Gericht auf dem Tisch.

Vier vollautomatische Sturmgewehre, mehrere halbautomatische Pistolen und kriegswaffentaugliche Munition soll ein Rentner unter anderem in seiner Nürnberger Wohnung aufbewahrt haben. Wegen des unerlaubten Besitzes von Kriegswaffen und Waffen muss er sich deshalb seit Donnerstag vor dem Landgericht verantworten. Der Angeklagte habe über seinen Verteidiger eingeräumt, seit Jahrzehnten Waffen zu sammeln, sagte eine Gerichtssprecherin. Es gebe keine Erkenntnisse, dass eine Ideologie ihn dazu bewogen habe. Woher er die Waffen hatte, wollte er vor Gericht nicht sagen.

Ein Gerichtsvollzieher hatte demnach das Waffenarsenal im vergangenen Mai bei der Räumung der Wohnung des Angeklagten entdeckt. Dieser sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Ein psychiatrischer Gutachter erklärte am ersten Prozesstag, dass der 75-Jährige wegen einer früheren Verletzung vermindert schuldfähig sein könnte. Die Kammer wollte außerdem einen Experten dazu hören, ob über die Prägung der Waffen deren Herkunft herauszufinden sei. Nach Angaben der Justizsprecherin könnten Staatsanwaltschaft und Verteidigung am nächsten Verhandlungstag am 7. März ihre Plädoyers halten. Im Anschluss könnte die Kammer ein Urteil verkünden.