Kirche

Keine Mehrheit für Kandidaten bei Landesbischofswahl

Die Anspannung war den Beteiligten bei diesem Wahlkrimi anzusehen. Am Ende gab es aber auch ratlose Gesichter, denn: Wer Nachfolger des scheidenden Landesbischofs in Bayern wird, ist weiter offen. Eine Situation, die es im Freistaat so noch nie gab.


Am Ende hing alles an den Stimmen von vier Unentschiedenen: Die Synode der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern konnte sich nicht auf einen neuen Landesbischof oder eine neue Landesbischöfin einigen. "Ich sage trotzdem: Ich bin froh und dankbar, dass wir freie Synoden haben, die ihre Wahlentscheidungen frei treffen können, auch wenn es manchmal schwieriger wird", sagte der amtierende Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm über die seines Wissens einmalige Situation in der Geschichte der Landeskirche. Bei der Abstimmung am Montag in München hatte keiner der beiden verbleibenden Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit erreicht.

Im vorletzten Wahlgang hatte der Regionalbischof im Kirchenkreis München, Christian Kopp (58), noch exakt gleich viele Stimmen bekommen wie die Dekanin in Landshut, Nina Lubomierski (47). Der Wahlvorstand ermahnte daraufhin die Mitglieder der Synode, also des "Kirchenparlaments": "Wir können uns jetzt keine Enthaltungen mehr leisten."