Verdacht

Kälber im Allgäu von Wolf gerissen?


Im Allgäu wurden binnen weniger Tage mehrere tote Kälber mit teils deutlichen Bissspuren gefunden. Nun prüft das Landesamt für Umwelt (LfU), ob ein Wolf dafür verantwortlich sein könnte. (Symbolbild)

Im Allgäu wurden binnen weniger Tage mehrere tote Kälber mit teils deutlichen Bissspuren gefunden. Nun prüft das Landesamt für Umwelt (LfU), ob ein Wolf dafür verantwortlich sein könnte. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Innerhalb weniger Tage wurden im Landkreis Oberallgäu mehrere gerissene Kälber gefunden. Das Landesamt für Umwelt (LfU) prüft nun, ob ein Wolf die Jungtiere möglicherweise getötet hat.

Mehrere tote Kälber wurden in den vergangenen Tagen im Landkreis Oberallgäu entdeckt. Die Kadaver wiesen allesamt Bissspuren auf. "Die Fälle werden derzeit detailliert untersucht, um zu klären, ob es sich möglicherweise um Risse durch einen Wolf handelt. Die bisher vorliegenden Indizien lassen noch keine endgültige Bewertung zu und deuten auch nicht zwingend auf einen Wolf hin", berichtet ein Sprecher des LfU. Demnach würden insbesondere noch die Ergebnisse der genetischen Analytik, die in der Regel etwa 14 Tage dauert, fehlen. Das LfU bemüht sich jedoch, diese Ergebnisse so schnell wie möglich zu erhalten.

Diese Fälle sind bekannt

Ein Kalb in Burgberg starb durch massive, stumpfe Gewalteinwirkung. "Ein (mittel)großer Beutegreifer wie etwa ein Wolf oder ein Hund ist hier als Verursacher nicht auszuschließen", so das LfU in einer Pressemitteilung. Ähnliches gilt für ein totes Kalb, das in Wertach gefunden wurde. Zwar wies der Kadaver keinerlei Verletzungen an Hals, Nacken oder Rücken auf, dafür deutliche Spuren von massiver und stumpfer Gewalteinwirkung auf die beiden Hinterbeine, die gequetscht wurden. Auch hier scheint das Kalb entweder von einem Wolf oder einem großen Hund getötet worden zu sein. Im Fall eines weiteren toten Kalbes, das bei Wertach gefunden wurde, müsse man laut LfU noch "das Untersuchungsergebnis der Zweituntersuchung abwarten". Erst dann sei eine vorläufige Bewertung möglich.

Auch bei Kranzegg wurden zwei tote Kälber gefunden. Hier gehen Experten jedoch davon aus, dass es sich um Totgeburten handelt, die anschließend angefressen wurden, zum Beispiel von einem Fuchs. Vorsichtshalber wurde aber auch hier eine genetische Untersuchung eingeleitet.

Aufgrund der Häufung der Fälle wird das LfU gemeinsam mit der Landwirtschaftsverwaltung und dem zuständigen Landratsamt nun einen Runden Tisch organisieren. Dort sollen die bisherigen Erkenntnisse dargestellt und die notwendigen Konsequenzen und möglichen Vorsorgemaßnahmen mit den Nutztierhaltern erörtert werden. "Vorsorgemaßnahmen sind in jedem Fall sinnvoll - unabhängig davon, ob es sich um einen wildernden Hund oder tatsächlich um einen Wolf handelt", heißt es von Seiten des LfU.

Auch in Ostbayern gab es insbesondere im Herbst 2017 immer wieder Wolfssichtungen und Fälle gerissener Tiere.