Polizei

Enkel räumt tödlichen Angriff auf schlafende Großmutter ein


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Ein junger Mann sitzt in einem Gerichtssaal im Landgericht auf der Anklagebank und verbirgt sein Gesicht.

Von dpa

Ein 26 Jahre alter Mann hat am Freitag in einem Verfahren am Landgericht Aschaffenburg zugegeben, seine 91 Jahre alte Großmutter im Drogenwahn mit Messern attackiert und letztlich tödlich verletzt zu haben. Er könne sich nicht mehr vollends an die Tat erinnern, ließ der Mann über seinen Verteidiger erklären.

Eine durch den Konsum von sogenannten Magic Mushrooms (halluzinogene Pilze) und weiteren Drogen verursachte Psychose habe rund sieben Wochen angehalten, gab der Anwalt in dem Sicherungsverfahren zu Protokoll.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Beschuldigte zum Zeitpunkt der Tat schuldunfähig war und erhob deshalb keine Anklage. Ziel des Verfahrens ist es, den Mann in einer Entzugsklinik unterzubringen. Derzeit hält er sich in einem Bezirkskrankenhaus auf.

Der heute 26-Jährige hatte sich zuvor eineinhalb Jahre um seine Oma gekümmert - er kochte, er kaufte ein und wohnte auch bei ihr. Die alte, kranke Frau habe einen Sterbewunsch gehabt, wurde aus der Einlassung deutlich. Der junge Mann habe sich deshalb auch an die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben gewandt - jedoch ohne weiteres Ergebnis.

Am Morgen des 12. September soll der Mann schließlich mit zwei Messern auf die noch schlafende Frau losgegangen sein und ihr erhebliche Stich- und Schnittverletzungen an Kopf und Hals zugefügt haben. Er habe mit so viel Kraft agiert, dass sogar die Klinge eines der Messer abgebrochen sei.

Der Enkel verständigte selbst eine Nachbarin, die den Rettungsdienst alarmierte. Obwohl noch erfolgreich reanimiert, starb die Seniorin etwa einen Monat nach der Tat an den Folgen ihrer Verletzungen. Im Krankenhaus hatte sie zusätzlich eine Lungenentzündung bekommen.

Für den Prozess sind bis Ende Juni sechs Verhandlungstermine angesetzt. Der Sohn des Opfers tritt als Nebenkläger in dem Verfahren auf.


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