Alpen

DAV: Nach Bären-Angriff nicht auf Wanderungen verzichten


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Ein Braunbär ist im Wald unterwegs.

Nach dem Angriff eines Bären auf Schafe im oberbayerischen Landkreis Rosenheim müssen Bergsportler nach Ansicht des Deutschen Alpenvereins (DAV) nicht auf Touren in den bayerischen Alpen verzichten. "Man braucht als Wanderer keine übertriebenen Ängste und Sorgen haben, wenn man auf Wegen bleibt", sagte der DAV-Ressortleiter Breitensport, Stefan Winter, der Deutschen Presse-Agentur in München. "Wanderer müssen deswegen jetzt nicht auf Tourenziele verzichten. Das Risiko, einem Bären in den Alpen zu begegnen, geht statistisch gesehen gegen Null."

Winter warnte aber davor, nach den jüngsten Sichtungen und Spuren auf die Suche nach Braunbären zu gehen. "Man sollte dort jetzt nicht Bärentourismus betreiben." Da die seltenen Begegnungen zwischen Menschen und Bären meist plötzlich und mit einem Erschrecken verbunden seien, gelte für Wanderer vor allem: "Ruhe bewahren, nicht panisch wegrennen und keine Gegenstände nach dem Bären werfen."

Im italienischen Trentino war ein Jogger Anfang April von einer Bärin attackiert und getötet worden. Das Tier mit der Kennung "JJ4" - eine Schwester des 2006 in Bayern erschossenen Bären "Bruno" - wurde in der Nacht zum Dienstag eingefangen. Zuletzt waren am vergangenen Wochenende Tatzen-Abdrücke in den Landkreisen Rosenheim und Miesbach entdeckt worden. Möglicherweise ist der Bär im März auch in Tirol unterwegs gewesen. Im Freistaat werden immer wieder Spuren von durchwandernden Bären gesichtet, eine dauerhafte Ansiedlung wird nicht erwartet.