Bayern

Bluttat in Planegg: Warum tötete der Sohn seine Mutter?

Nach dem brutalen Tod einer Mutter in Planegg laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren. Der Verdächtige Sohn (20) sitzt in Untersuchungshaft.


Spurensicherung nach dem Planegger Tötungsdelikt am Freitag.

Spurensicherung nach dem Planegger Tötungsdelikt am Freitag.

Von Hüseyin Ince

Tage nach dem Tod einer Mutter in Planegg ist weiter unklar, weshalb die Frau sterben musste. Ihr Sohn sitzt vorerst in Untersuchungshaft

Der Schock in der Nachbarschaft sitzt tief. Als eine junge Mutter kurz nach der Tat auf einem Spielplatz am Planegger Keplerweg davon hört, dass eine 46-jährige Anwohnerin am Freitag ihren schweren Kopfverletzungen erlegen ist, bricht sie in Tränen aus. "In unserer Nachbarschaft!?" ist ein häufiger Satz am Wochenende.

Noch am Samstag ist unklar gewesen, ob der hauptverdächtige junge Mann, der Sohn (20) der Verstorbenen, in eine geschlossene Anstalt eingewiesen oder inhaftiert wird. Im Laufe des Samstags entschied dann der Richter, nachdem er sich einen Eindruck von dem jungen Erwachsenen machen konnte: Untersuchungshaft.

Spurensicherung am Tatort: In diesem Haus passierte die Bluttat in Planegg.

Spurensicherung am Tatort: In diesem Haus passierte die Bluttat in Planegg.

Die Ermittler tappen noch im Dunkeln, weil sie den 20-Jährigen bislang nicht vernehmen konnten. Führte ein Streit zum Tod der Frau? Oder hatte eine psychologische Ausnahmesituation des Sohnes eine Rolle gespielt? All das muss noch geklärt werden.

Ein Polizeisprecher sagte dazu: "Es ist nicht wie im Tatort,
dass zwei Polizisten den Tatverdächtigen in einem dunklen Raum sofort in die Mangel nehmen." Vielmehr sei ein Verteidiger Pflicht, der dem Verhör beisitzt. Aber natürlich wolle man den jungen Mann so schnell wie möglich anhören.

Die Vorwürfe wiegen jedenfalls schwer. Mit stumpfer Gewalt erlitt die 46-Jährige tödliche Kopfverletzungen. Danach setzte ihr Sohn einen Notruf ab. Er stieg auf einen Kran und drohte damit, herunterzuspringen. Gleichzeitig löschte die Feuerwehr ein Kellerfeuer, das womöglich der 20-Jährige legte, um von der Tat abzulenken.