Tarifstreit

Bahnstreik trifft bayerischen Regionalverkehr stark

In Teilen Bayerns ist der Zugverkehr nach den starken Schneefällen des vergangenen Wochenendes ohnehin noch beeinträchtigt. Nun werden am Freitag wegen eines neuen Warnstreiks der Lokführer viele Züge stillstehen.


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Eine Anzeigentafel an einem Bahnhof weist auf einen Streik hin.

Von Redaktion idowa und mit Material der dpa

Der Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL hat am Freitag auch in Bayern zu starken Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr geführt. Die Deutsche Bahn stellte 80 Prozent des Fernverkehrs ein und versuchte, den restlichen Betrieb mit einem Notfahrplan aufrecht zu erhalten. Es gab jedoch viele Verspätungen. In Bayern hat die Bahn darüber hinaus weiterhin mit den Auswirkungen des Schneechaos zu tun. "Wir tun alles, damit am Samstag wieder alle Züge planmäßig fahren", sagte ein Bahnsprecherin in München.

Die Münchner S-Bahn fuhr am Freitag auf den meisten Linien nur im Stundentakt, auch hier gab es nur einen Notbetrieb. Die S8 zum Flughafen immerhin fuhr alle 20 Minuten. Die S-Bahn-Stammstrecke war allerdings am Morgen wegen einer kaputten Weiche stundenlang komplett gesperrt. Bei der Nürnberger S-Bahn waren am Freitagmorgen nur einzelne Züge unterwegs.

Auch bei den Regionalzügen der DB fielen die meisten Verbindungen aus. "Nach den massiven Schneefällen vom Wochenende sind insbesondere südlich von München zudem unabhängig vom Streik noch mehrere Linien im Regionalverkehr unterbrochen", sagte eine Sprecherin der Bahn.

Bei der Länderbahn entfielen am Morgen alle Alex- und Oberpfalzbahn-Züge auf der Strecke Regensburg - Schwandorf. Go-Ahead kündigte an, dass auf der Strecke München-Lindau nicht alle Züge wie geplant unterwegs sind. Die Bayerische Regionalbahn BRB teilte ihren Fahrgästen mit, sie müssten mit "geringen Beeinträchtigungen" rechnen. Die GDL bestreikt neben der DB auch den Bahnbetreiber Transdev. Zudem gab es Einschränkungen auf Strecken, an denen die Fahrdienstleiter in den Stellwerken streikten. Ein Sprecher des Bahnbetreibers Agilis sagte, alle Züge und alle Strecken seien in Betrieb. Nur wegen eines Streiks in der Nachtschicht im Stellwerk Plattling habe es eine Beeinträchtigung gegeben.

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Wie viele Lokführer und Beschäftigte in den Stellwerken in Bayern streiken, konnte der GDL-Landesvorsitzende Uwe Böhm nicht sagen. Fahrdienstleiter und Stellwerker "sind dem Streikaufruf nur vereinzelt nachgekommen", sagte eine DB-Sprecherin in München.

Auch wegen des Winterwetters gab es noch Einschränkungen im bayerischen Bahnverkehr. Es müsse auch in den kommenden Tagen noch mit Beeinträchtigungen gerechnet werden, teilte die BRB am Freitag mit. Am vergangenen Wochenende seien einige Fahrzeuge beschädigt worden, die nun repariert werden müssten. "Der Fahrzeugenpass wird sich leider bis in die nächste Woche hinein bemerkbar machen." Betroffen sind etwa die Strecke Traunstein-Ruhpolding oder die Strecke zwischen Augsburg und Weilheim.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hatte ihre Mitglieder von Donnerstag- bis Freitagnacht zum Warnstreik aufgerufen. Sie will in der laufenden Tarifrunde sowohl kürzere Arbeitszeiten als auch deutlich höhere Löhne durchsetzen. Die DB hat elf Prozent Lohnerhöhung mit einer Laufzeit von 32 Monaten angeboten.