Regensburg

Bilanz Herbstdult: 40 Prozent mehr Straftaten


Herbstdult Regensburg (Symbolbild)

Herbstdult Regensburg (Symbolbild)

Von Polizei

Zum Abschluss der Herbstdult 2018 legte die Polizeiinspektion Regensburg Nord ihre Bilanz vor. Von einer friedlichen Dult war laut dem Leiter der PI Regensburg Nord, Ludwig Stegerer, heuer wenig erkennbar.

Bei der Gesamtanzahl der Straftaten stellen die Beamten laut Pressemitteilung vom Montag eine erhebliche Steigerung von mehr als 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr fest. Während 2017 noch 25 Straftaten angezeigt worden waren, waren es 2018 nun 48. Auffällig hoch war die Anzahl der Gewaltdelikte, die sich vervierfacht hat. Besondere Gründe für die deutliche Zunahme seien aber nicht zu benennen, wie ein Polizeisprecher auf idowa-Nachfrage sagte. Festzustellen sei aber, dass die Herbsdult von 2017 eher ruhig war - eine mögliche Erklärung für den Zuwachs. Zum Vergleich: Noch ein Jahr zuvor, 2016, gab es 38 Anzeigen wegen Straftaten. Und auf der diesjährigen Maidult waren es 65.

Gewalt und Bäubungsmitteldelikte

Trotz des eher wechselhaften Wetters am ersten Dultwochenende und einem starken Polizeiaufgebot hatten die Beamten bereits am Freitag sowie am Samstag mehrere Gewaltstraftaten und Rauschgiftdelikte zu verzeichnen. Unter anderem kam es zu heftigem Widerstand gegenüber den Polizeikräften. Ein 31-jähriger Betrunkener beleidigte erst die Polizeieinsatzkräfte und spuckte dann einer Beamtin ins Gesicht. Massiv beleidigt wurden die eingesetzten Beamten ebenfalls von einem 25-Jährigen, der einer Kontrolle unterzogen werden sollte. Später war der Mann zudem noch an einer Körperverletzung beteiligt und erhielt ein Aufenthaltsverbot für die Dauer der gesamten Dult.

Weiterhin wurde der Polizei ein 21-jähriger übergeben, der im Zelt mit einem Schnapsglas in die Menschenmenge geworfen hatte. Getroffen wurden zwei Unbeteiligte, ein Geschädigter musste genäht werden, der andere erlitt eine Beule an der Stirn. In drei Fällen wurde Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet. Während in einem der Fälle ein unbekannter Täter ein geparktes Fahrzeug beschädigte, wurden bei einer anderen Tat drei unbekannte Dultbesucher, die anscheinend auf dem Nachhauseweg waren, von Zeugen beobachtet, als sie ein geparktes Auto traktierten.

Keine Anzeigen wegen sexuellen Belästigungen

Erfreulich: Auf der diesjährigen Herbstdult wurden keinerlei Belästigungen mit sexuellem Hintergrund angezeigt. Tragisch war dagegen der Todesfall eines 70-Jährigen, der auf der Dult zusammenbrach und dann verstarb, auch wenn dessen Tod nicht ursächlich mit der Dult zusammenhängt.

Bei der Betreuung des 17-tägigen "Dultmarathons" wurde die Polizeiinspektion Nord in Regensburg auch von Einsatzzügen aus Amberg und Weiden unterstützt.