Straubing-Bogen

Ein zweites Leben als Taxi: Von Niederbayern nach Afrika


drei Wochen wird es dauern, bis sie in Mauretanien angekommen sind. Christian Wachtmeister geht mit zwei Freunden auf eine lange Reise: Rund

drei Wochen wird es dauern, bis sie in Mauretanien angekommen sind. Christian Wachtmeister geht mit zwei Freunden auf eine lange Reise: Rund

Hierzulande haben sie längst ausgedient: mindestens 25 Jahre alte Mercedes mit weit mehr als 200.000 Kilometern auf dem Tacho. In Afrika werden aber genau diese Autos noch geschätzt - deutsche Wertarbeit eben.

Christian Wachtmeister aus Hailing, Florian Plachi aus Feldkirchen und Michael Podolski - er kommt aus Baden-Württemberg - wagen das Abenteuer und fahren mit einem solchen Mercedes nach Mauretanien im Nordwesten Afrikas. Die drei Männer nehmen an der Rallye "Dust and Diesel" teil. Indem die Autos in Afrika verkauft werden, unterstützt das Projekt finanziell Waisenhäuser in Mauretanien.

Auf die Rallye aufmerksam sind die drei Männer durch verschiedene Artikel in Zeitung und Internet geworden. "Man denkt ja immer, das sind alles verrückte Leute, die so was machen", sagt Christian Wachtmeister. Zunächst waren auch sie skeptisch. "In unseren Köpfen ist zum Beispiel Ebola herumgeschwirrt", sagt Wachtmeister. Doch die drei haben sich auf den Internetseiten der Mauretanienhilfe und im "Dust and Diesel"-Forum informiert und so die anfängliche Skepsis schnell verloren. Der Gedanke, Urlaub mit etwas Wohltätigem zu verbinden, hat die drei Männer nur noch mehr in ihrem Vorhaben bestärkt.

Kilometer auf dem Tacho spielen keine Rolle
Auch ein Auto war schnell gefunden: ein Mercedes 200 D der Baureihe W 124 (Vorläufer der E-Klasse). Heuer wird der Wagen bereits 26 Jahre alt, doch mit seinen 200.000 Kilometern auf dem Buckel hat er noch längst nicht ausgedient. "Wie viele Kilometer ein Auto schon gerollt ist, interessiert in Afrika niemanden", erklärt Wachtmeister.

Ein Mercedes muss es sein, da die Einheimischen in Mauretanien deutsche Wertarbeit sehr schätzen und eine Schwäche für dunkle und große Autos aus Deutschland haben. Für den Wagen haben die drei rund 1.200 Euro gezahlt, für Reparaturarbeiten sind noch einmal rund 500 Euro investiert worden. Neuralgische Verschleißteile wurden ausgetauscht, ein Unterfahrschutz angebracht und das Auto wurde rund neun Zentimeter höher gelegt, um in der Wüste zu bestehen. Alle Filter wurden ausgetauscht, die Tragegelenke ersetzt, neue Bremsleitungen eingebaut. "Verkauft wird das Auto für rund 1.000 Euro", schätzt Wachtmeister.

Seit acht Wochen sind die drei Männer damit beschäftigt, sich auf das Abenteuer vorzubereiten. Unter anderem mussten Visa beantragt werden. Christian Wachtmeister arbeitet bei der Firma Mühlbauer in Roding. Urlaub zu bekommen war für ihn kein Problem. "Mein Chef spendet selbst oft für solche Projekte. Da habe ich viel Zuspruch und Rückendeckung bekommen."

Benötigt werden noch ...

... Spiel- und Sportsachen sowie Mal- und Schreibutensilien. Kontakt: Christian Wachtmeister, 0176/31881357, E-Mail: cwachtmeister@web.de. Spenden an AEPN Mauretanienhilfe e.V., Konto: 44 93 00 48, BLZ: 790 500 00, IBAN: DE 2279 0500 0000 4493 0048, BIC: BYL ADE M1S WU, Bank: Sparkasse Mainfranken Würzburg. Weitere Infos unter www.dust-and-diesel.com, www.aepn.de

In den Weichsandfeldern bleibt so manches Auto stecken und muss freigeschaufelt werden.

In den Weichsandfeldern bleibt so manches Auto stecken und muss freigeschaufelt werden.