Kultursommer Wartenberg

Bis sich der Himmel verfinsterte


Dunkle Gewitterwolken zogen auf.

Dunkle Gewitterwolken zogen auf.

"Feinste Musik von hier" mit dem Vokalensemble Xangphonics und den Fliegenden Haien gab es beim Kultursommer auf der Freiluftbühne am Nikolaiberg am Freitag zu hören - bis sich der Himmel verfinsterte und die grandiose Veranstaltung abgebrochen werden musste.

Xangphonics unter der Leitung von Christian Rott präsentierten ein Opern-Medley. Das gemischte Ensemble war besetzt mit hervorragenden Sängern, die alle aus der Region kommen. Dies waren die Tenöre Markus Kunzendorf und Peter Meier, die Soprane Steffi Weltrich- Streit und Andrea Rable, die Altstimmen Birgit Rommel und Brigitte Auer sowie die Bässe Peter Bisaha und Josef Jell. Gleich zum Auftakt erklangen "Carmina Burana". Das Blumenduett "Sous le dome epais" aus der Oper "Lakme" und die schönsten Arien aus "Nabucco" folgten. Nach "Carmen" folgte "Nessun dorma" die Arie des Prinzen Kalaf aus der Oper "Turandot" und beendete Teil eins des Abends.

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Jan König.

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Gut besucht war das Konzert am Nikolaiberg.

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Die Wartenbergerin Kristina Paulini.

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Klassik vom Feinsten ließen Xangphonics hören.

Bissige Kritik im Sound-Gewand

Nach einer schnellen Umbaupause traten dann die Fliegenden Haie auf die Bühne. Seit 2020 arbeiten Kristina Paulini (Wartenberg) und Jan König (München) zusammen. Bissige zeit- und gesellschaftskritische Texte boten ein Kontrastprogramm vom Feinsten. Da gab es den Song "Dick Pic Man", eine Parodie auf den Narzissmus und auf die Problematik sexueller Belästigung in sozialen Netzwerke. Das Video zum Song ist eine gelungene Inszenierung im Comic-Stil. Die fliegenden Haie präsentierten auch ihre bisher erschienenen Songs, die Debüt-Single "29" und "Venus". Im Lied von Amy ging es um den edlen Hund und dabei wurde das Publikum aufgefordert, mitzuheulen. Die Haie zeigten, dass sie etwas zu sagen haben und packten dies gekonnt in ein Sound-Gewand. Grandiosen Abschluss bildete bei phantastischem Himmelsspiel das "Segelschiff", bei dem der Mikrokosmos aus der Sicht von zwei Seepferdchen beleuchtet wurde.

Die Haie wurden mit reichlich Applaus belohnt. Die gebürtige Wartenbergerin Kristina Paulini lernte Klavier bei Fred Sälzl von der Musikschule Wartenberg, in Augsburg studierte sie Musik. Die Songs der Haie schreibt sie zusammen mit Jan König, im Mai 2020 kam die erste Single heraus. "Der Zufall", so Paulini, "brachte und zusammen". Die nächsten Konzerte sind am 12. August in Augsburg beim Kulturbiergarten und am 27./28. August in Schwabmünchen bei den Singgoldies.

Zum nächsten Bühnenwechsel kam es dann nicht mehr, weil Petrus die Schleusen zu öffnen drohte. Das geplante Filmmusik-Medley der Xangphonics wird, wie der Vorsitzender des KulturMarkts Wolfgang Kronseder verkündete, demnächst nachgeholt.