Mainburg

Sterben wird teurer - Stadtrat erhöht die Friedhofs- und Bestattungsgebühren


Zum Teil kräftig angehoben werden die Friedhofs- und Bestattungsgebühren. Foto: Bruckmeier

Zum Teil kräftig angehoben werden die Friedhofs- und Bestattungsgebühren. Foto: Bruckmeier

Von Katharina Binder

Sterben wird in der Hopfenstadt teurer. Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung gegen eine Stimme eine Erhöhung der Friedhofsgebühren beschlossen. Grundlage der Entscheidung war eine Neukalkulation durch den beauftragten Diplom-Verwaltungswirt (FH) Rudolf Hurzlmeier, die die Ratsmitglieder mit Ausnahme von Eduard Brücklmaier (SLU) überzeugte.

"Ich kann so einer saftigen Erhöhung nicht zustimmen", erklärte der Meilenhofener Stadtrat, der am Ende mit seiner Meinung allerdings alleine dastand. Er ließ sich in seiner Haltung auch nicht von Bürgermeister Josef Reiser (SLU) beirren, der darauf hinwies, dass sich hinter der Kalkulation "keine Willkür" verbirgt. Vielmehr sei die Kommune gesetzlich verpflichtet, auf diesem Gebiet ähnlich wie bei der Abwasserbeseitigung kostendeckend zu arbeiten. Doch auch dieses Argument leuchtete Brücklmaier letztendlich nicht ein, der sich bis zum Ende beharrlich weigerte, dem neuen Gebührenkatalog zuzustimmen.

Punkt zwei war die neukalkulierte Gebührentabelle, die zuletzt im Jahre 2007 überrechnet worden war. Einleitend nahm Bürgermeister Reiser das Ergebnis schon einmal vorweg: "Die Neukalkulation ergibt wesentlich höhere Gebühren." Das überraschte - mit Ausnahme vielleicht von Eduard Brücklmaier - im Plenum niemanden mehr, waren die Zahlen doch in der Mai-Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses eingehend vorberaten worden.

Die enorme Steigerung hat natürlich Gründe. Bürgermeister Reiser nannte hier den Anstieg der laufenden Betriebskosten seit der letzten Gebührenfestsetzung vor acht Jahren, aber auch die vom Stadtrat angeordneten Pflegemaßnahmen. Freilich fielen auch die vom Stadtrat beschlossenen erheblichen Investitionen in die Friedhöfe ins Gewicht, gab das Stadtoberhaupt zu bedenken. So wurden zum Beispiel Urnenwände gebaut und Parkplätze angelegt.

Selbstverständlich flossen neben den laufenden Betriebskosten die entsprechenden Abschreibungen in die Kalkulation mit ein. Bei der Durchsicht des umfangreichen Zahlenwerks stolperte Dr. Michael Schöll (FDP) über einen Punkt, der ihm nicht ganz einleuchten wollte: die nach seinem Dafürhalten doch enormen Stromkosten für die Kühltruhe im Leichenhaus. Alles in Ordnung bekam er von Rudolf Hurzlmeier zu verstehen, der sich nach eigenen Angaben sogar beim Hersteller über den genauen Energieverbrauch der Kühlung erkundigt hatte.