Landshut

Wo entstehen die neuen Schulen?

Das Plenum vertagte die Entscheidung: LZ stellt die Standort-Favoriten vor


Als Standort im Osten schlägt die Verwaltung die Fläche neben der Mittelschule Schönbrunn vor. Für die Grundschule Nordwest steh

Als Standort im Osten schlägt die Verwaltung die Fläche neben der Mittelschule Schönbrunn vor. Für die Grundschule Nordwest stehen zwei Flächen in der Nähe der Wirtschaftsschule zur Diskussion.

In Landshut werden bekanntlich zwei neue Grundschulen und eine neue Realschule gebaut - das Plenum sollte sich am Freitag eigentlich auf die Standorte der Schulen festlegen. Der Tagesordnungspunkt wurde allerdings vertagt: Zum einen aus zeitlichen Gründen, zum anderen war im Ältestenrat am Freitagvormittag der Wunsch geäußert worden, die Standortvorschläge nochmals in den Fraktionen zu beraten. Die Verwaltung schlägt vor, die neue Grundschule Ost neben der Mittelschule Schönbrunn und die Grundschule Nordwest neben der Wirtschaftsschule zu bauen. Bei der Realschule hat sich das künfti- ge Gewerbegebiet Münchnerau als Standort-Favorit herauskristallisiert.

"Es ist nicht so einfach, im Stadtgebiet eine ausreichend große Fläche für die Realschule zu finden", sagte Baudirektor Johannes Doll auf LZ-Anfrage. Rund 35 000 Quadratmeter sind für den siebenzügigen Neubau mitsamt Turnhalle und Außensportanlagen nötig; das entspricht in etwa dem Schulgelände des Hans-Leinberger-Gymnasiums. Zum Vergleich: An der Christoph-Dorner-Straße muss die Realschule aktuell mit knapp 11 000 Quadratmeter auskommen, was bekanntlich hinten und vorne nicht reicht. Als mögliche Standorte untersucht wurden beispielsweise ein Teilbereich des Messegeländes, eine Fläche in der Nähe des künftigen Grünen Zentrums in Auloh und ein Areal westlich des Bahnhofsvorplatzes (auf dem heute Kleingärten stehen und das langfristig auch zur Wohnbebauung dienen könnte). Die Verwaltung kommt zu dem Schluss, dass diese Flächen aus den unterschiedlichsten Gründen - beispielsweise wegen der Erschließung oder der Größe - aber allesamt wenig geeignet sind. Deshalb gilt das künftige Ge- werbegebiet Münchnerau - für das aktuell das Umle- gungsverfahren läuft - momentan als Favorit. Angedacht ist eine Fläche zwischen Fuggerstraße und dem ehemaligen Hitachi-Werk. Ein Plus-Punkt dieses Areals: Es ist nicht nur mit Auto und Bus gut zu erreichen, sondern durch die Flutmulde auch gefahrlos für Radfahrer. Zudem ist der Landshuter Westen eines der Entwicklungsgebiete der Stadt. "Dann ist der Standort auch wieder relativ zentral", so Doll.

Für die Grundschule Nordwest kommt laut Doll eigentlich nur der Bereich um die Wirtschaftsschule in Frage. Schließlich soll die neue Schule vor allem die beiden Grundschulen Carl Orff und Wolfgang entlasten, weshalb sie möglichst günstig zwischen den beiden Schul-Standorten liegen soll. Kurz war auch überlegt worden, die Grundschule mit der neuen Realschule in der Münchner-au zu kombinieren, allerdings wären die Wege für Grundschüler zu den Wohngebieten sehr lang. Als Standort für die Grundschule Nordwest ist nun zum einen das Bolzplatz-Gelände denkbar, das sich direkt an die Wirtschaftsschule anschließt, und zum anderen eine Fläche nördlich der Wirtschaftsschule zur Oberndorfer-/Wilhelm-Dieß-Straße hin. Wie Doll sagte, hätte dieser Standort den Vorteil, dass es womöglich Synergien mit der Wirtschaftsschule geben könnte, beispielsweise im Sportbereich.

Bei der Grundschule Ost hatte die Verwaltung lange Zeit zwei Favoriten: Einer davon war der Isarspitz in Mitterwöhr. Durch einen Steg - der ohnehin bereits angedacht ist - hätte die neue Schule an die Auwaldsiedlung angebunden werden können. Auch die Nähe zum TV 64 sah die Verwaltung als Vorteil. Allerdings müsste dafür Wald gerodet werden, was die Naturschutz-Fachstellen kritisch sehen. So kristallisierte sich eine Fläche direkt neben der Mittelschule Schönbrunn als Favorit für die Grundschule Ost heraus. Zwar sei die Fläche nicht im Besitz der Stadt, es habe aber bereits Gespräche mit den Eigentümern gegeben, so Doll.

Nun wird sich das Plenum voraussichtlich im Juni mit den Schul-Standorten befassen. Während die Schulleiterin der Realschule, Sabine Welzenbach, und der Ministerialbeauftragte Bernhard Aschenbrenner aktuell bereits am Raumprogramm für die neue Realschule arbeiten, läuft das Prozedere bei den Grundschulen etwas anders ab: Hier muss laut Doll zunächst der Standort feststehen, bevor die neuen Schulsprengel berechnet werden können. Und erst auf der Basis dieser Daten kann dann festgelegt werden, wie groß die neuen Schulen werden. Eine Rolle wird dabei auch noch spielen, ob die Grundschule Nikola erhalten bleibt und ob im Stadtgebiet weitere Privatschulen entstehen. So überlegt das Erzbistum München-Freising, nach dem Auszug der Klosterschwestern im Ursulinenkomplex eine Grundschule einzurichten.