Zu Gast in Landshut

Theo Waigel spricht über Einheit und Europa


Ruhig, leidenschaftlich und sich selbst zurücknehmend - so schilderte Theo Waigel historische Momente wie die Wiedervereinigung und die europäische Währungsunion, an denen er beteiligt war.

Ruhig, leidenschaftlich und sich selbst zurücknehmend - so schilderte Theo Waigel historische Momente wie die Wiedervereinigung und die europäische Währungsunion, an denen er beteiligt war.

Für viele Zuhörer war es wohl der berührendste Moment an diesem Abend. Theo Waigel erzählte von einem Soldatenfriedhof in Frankreich, auf dem 15.000 im Zweiten Weltkrieg gefallene Soldaten begraben liegen. Darunter auch Waigels Bruder August, der 1944 mit gerade mal 18 Jahren fiel. Heute, so Waigel, gehe der Leiter der dortigen Jugendbegegnungsstätte mit jungen Menschen hin und wieder auch zu diesem Grab und erzähle, dass hier der Bruder von Theo Waigel liege, einem der mit der Einführung der gemeinsamen europäischen Währung zu tun gehabt hätte. Dann bittet der Leiter die jungen Menschen, ihm eine Münze, die sie in der Tasche haben, zu zeigen. "Schaut Euch beide Seiten an. Eine Seite ist national gestaltet, die andere europäisch. Als diese 15.000 hier sterben mussten, waren beide Seiten nur national." Die Währungsunion resümierte Waigel, sei auch ein großes Friedensprojekt.

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