Tipp der Woche

Die Landshuter Hochzeit und die Stadtentwicklung


Die Landshuter Hochzeit und ihre Mittelalterkulisse ist Thema einer Sendung, die es in der BR-App oder als Podcast zu hören gibt.

Die Landshuter Hochzeit und ihre Mittelalterkulisse ist Thema einer Sendung, die es in der BR-App oder als Podcast zu hören gibt.

Von Uli Karg und Redaktion Landshut Stadt

An dieser Stelle geben LZ-Redakteure ihre ganz persönlichen Tipps für die Freizeit. Von Ausstellungen über Buchempfehlungen bis zu Geheimtipps in der Stadt. Dieses Mal empfiehlt Uli Karg eine Sendung des Kulturjournals auf Bayern2 über "kulturelle Wurzeln und ihre lebendige Gegenwart" - bei der auch Landshut ausführlich zu Ehren kommt.

Manch einer hat ihn vielleicht schon bei seiner analogen Ausstrahlung am vergangenen Sonntag gehört, allen anderen sei er hiermit wärmstens ans Herz gelegt: Roland Biswurms Beitrag zum B2-Kulturjournal unter dem Titel "Gelebte Geschichte oder purer Anschein?"

Darin geht es um Fragen, die fast so alt sind wie die Landshuter Hochzeit selbst. Sie lauten: Profitiert die Stadt von der für das Fest so entscheidenden Mittelalterkulisse? Oder hemmt sie baulichen Fortschritt - und am Ende sogar die Stadtentwicklung? Um es vorwegzunehmen: Für eventuelle Stillstände nimmt Biswurm die Förderer nicht in Haftung. Vielmehr lässt er seine zahlreichen Gesprächspartner ein vielschichtiges Bild dieser Stadt zeichnen, in der es kein Licht ohne Schatten gibt.

Kritik an den hiesigen Entwicklungen - oder gerade eben an dem, was in Sachen Architektur und Stadtplanung nicht passiert - speist sich dabei immer aus einer tiefen Zuneigung zur alten Stadt, zu diesem "Geniestreich" wie Dieter Wieland vor 50 Jahren in seiner legendären Denkmalschutzdokumentation "Landshut - oder: Hat die Schönheit eine Chance?" meinte. Biswurm hat seinem Beitrag Wielands ewig gültige Sentenzen über die "gebauten Lebensräume" vorangestellt. Zu Wort kommen in Folge neben LZ-Redakteurin Rita Neumaier und dem Landschaftsarchitekten Helmut Wartner auch Fremdenführer Christian Baier, der Fotograf Peter Litvai, Jörg Ludwig von der Galerie LA-Projects und der Architekt Markus Stenger. Sie alle sprechen als aufmerksame Beobachter darüber, wie sich, so Biswurm, "das Weichbild, die Anmutung und das Lebensgefühl in dieser Stadt verändern".

Dabei fallen viele bemerkenswerte Sätze. "Grundsätzlich ist die Stadt von der Struktur her schon noch authentisch", sagt etwa Markus Stenger über das Alte. "In 50 Jahren wird hier nichts sein, von dem man sagen wird: Das haben sie aber gut gemacht", sagt Jörg Ludwig über das Neue. In diesem Spannungsfeld bewegt sich Roland Biswurms engagierter Beitrag - zu hören über die BR-App oder als Podcast. Unbedingte Empfehlung.