Meinung

LZ-Nachschlag

Danke, Herr Vorholzer


Fast müsste man Peter Vorholzer zum Ehren-Dult-Festwirt erklären. Das mag jetzt etwas übertrieben daherkommen, aber der Festwirt hat sich um die Landshuter Dulten tatsächlich sehr verdient gemacht - wenngleich eher unfreiwillig.

Durch seine Klagen gegen die Festzeltvergaben in den vergangenen Jahren vor dem Verwaltungsgericht in Regensburg hat er letztlich dafür gesorgt, dass die Vergabeverfahren für die beiden Dulten deutlich transparenter und nachvollziehbarer ablaufen. So mussten die Vergabekriterien grundlegend nachgebessert werden, da die Regensburger Verwaltungsrichter dem Dultsenat in einem Urteil mangelnde Transparenz vorgeworfen hatten. Auch wenn sich so manches Mitglied des zehnköpfigen Dultsenats nach den klaren Urteilen aus Regensburg äußerlich unbeeindruckt gab, wird das gesamte Verfahren um die Vergabe der Festzelte jetzt deutlich ernster genommen, als das früher manches Mal der Fall gewesen war.

So sah man in der jüngsten Sitzung des Dultsenats nicht ohne Weiteres darüber hinweg, dass beispielsweise Franz Widmann junior sein Festzelt zur Bartlmädult eine Woche früher aufgebaut hatte als erlaubt. Als es Ende 2016 im Dultsenat um eine Lärmüberschreitung des selben Festwirts ging, drückte man noch beide Augen zu. Zu Unrecht, wie das Verwaltungsgericht später feststellte.

Auch ein damals laufendes Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung gegen den Festwirt wurde geflissentlich außen vor gelassen. Das Verwaltungsgericht bemängelte auch das. Am Rande sei erwähnt, dass Widmann junior mitnichten der einzige Festwirt ist, dessen weiße Weste diverse Flecken aufweist. Auch Vorholzer und Christian Krämmer hatten unlängst Probleme mit der Justiz. Am Ende steht jedenfalls fest, dass die Vergabe der Festzelte nun transparenter und objektiver abläuft denn je. Die Bewegung, die in die ganze Sache gekommen ist, hat sicher auch ein Stück dazu beigetragen, dass endlich mal frischer Wind durch die Festzelte weht. Allen voran Patrick Schmidt, aber auch Alexander Tremmel ("Sophies Alm") und Franz Widmann junior sorgen dafür, dass die Zelte nicht so daherkommen, als wäre man irgendwann in den 80ern stehengeblieben.

Und Festwirt Peter Vorholzer? Der hat zwar wieder nicht den Zuschlag für ein Zelt auf der Bartlmädult erhalten, kann aber diesmal ziemlich sicher sein, dass dank seiner Klagen die Gründe dafür nachvollziehbar und schlüssig sind. Ein kleiner Trost.