Landkreis Landshut

Vier Brücken, acht Masten – jede Menge Arbeit

Vorarbeiten für B 15 neu – Stromleitungen verlegt – Brücken in Bau- und Planungsphase


Rot eingezeichnet ist der Verlauf des B-15-neu-Streckenabschnitts Ergoldsbach-Essenbach. Zwei Brücken sind bereits in Arbeit, de

Rot eingezeichnet ist der Verlauf des B-15-neu-Streckenabschnitts Ergoldsbach-Essenbach. Zwei Brücken sind bereits in Arbeit, der Bau zweier Brücken bei Unterunsbach (Richtung Hirnkofen) beginnt noch 2014. Weitere Brücken, beispielsweise bei der Staatsstraße 2141, sind für das nächste Jahr geplant.

Was hat Strom mit der B 15 neu zu tun? Das lässt sich leicht erklären, denn für den Streckenabschnitt Ergoldsbach-Essenbach ist es nicht nur nötig, mehrere Brücken zu bauen, sondern auch zahlreiche Strommasten und Kabel müssen mancherorts weichen. Nur so kann sich die Straße auf der geplanten Trasse bis zum Kleeblatt bei Essenbach, wo die neue Bundesstraße auf die A A 92 treffen soll, ihren Weg bahnen.

„Grünes Licht für den Bau“, sprich die Baufreigabe für die B 15 neu, Abschnitt Ergoldsbach-Essenbach, verkündete Florian Oßner, Bundestagsabgeordneter und Mitglied des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur Ende Juli. Schon lange zuvor haben Vorarbeiten für die B 15 neu begonnen. Beispielsweise die Bauarbeiten für eine große Brücke zwischen Unterunsbach und Essenbach. Unter Federführung der Autobahndirektion Südbayern soll dort eine 97 Meter lange Brücke entstehen, damit die neue Bundesstraße unter der alten B 15 hindurchlaufen kann.

Vier Brücken im Bereich Essenbach

Der Überbau wurde mittlerweile ausgeschalt, berichtet Peter Wunderlich von der Autobahndirektion auf LZ-Anfrage. „Die Brücke steht nun im Rohbau da.“ Nun werden erst einmal Arbeiten an den Rändern der Brücke durchgeführt. Entsprechende Abdichtungen sind anzubringen, bevor sich die ausführende Firma um die Fahrbahn kümmern kann. Am Ende wird dann das Geländer angebracht. Wunderlich rechnet mit dem Abschluss der Arbeiten noch in diesem Jahr – vermutlich im Oktober. Wann die Brücke an die bestehende Straße angeschlossen werden kann – derzeit wird der Verkehr mit einer Behelfsumfahrung um die mehrere hundert Meter lange Baustelle herumgeleitet –, ist zeitlich noch nicht genau vorherzusagen. Dabei handle es sich aber um Arbeiten, die in wenigen Tagen erledigt sein werden, so der Brückenbaufachmann.

Parallel zu dieser Maßnahme sollen auch an anderen Stellen im Gemeindebereich Brücken wegen der B 15 neu entstehen. Im Zusammenhang mit der Verlegung der Kreisstraße LA 7 östlich von Essenbach haben Ende Juli auch dort Arbeiten für eine Brücke begonnen. Über dieses 71 Meter lange Bauwerk wird künftig die Ahrainer Straße über die B 15 neu geführt und an die verlegte Kreisstraße LA 7 angebunden. „Hier haben wir mit den Gründungsarbeiten begonnen“, so Wunderlich. In den vergangenen Tagen wurden mit Spezialgeräten die Pfähle für die Brücke gebohrt. Die Brückenbauarbeiten dort sollen aber erst nächstes Jahr abgeschlossen sein. Zwei weitere Brücken – betroffen sind eine Gemeindestraße und ein Feldweg bei Unterunsbach in Richtung Hirnkofen – sind in Planung. Zudem sind noch Brücken im Bereich der Staatsstraße 2141 oder auch im Bereich Wölflkofen vorgesehen, deren Bau aber nicht mehr in diesem Jahr beginnt. Generell sei man gut im Zeitplan, so Wunderlich. Auch die archäologischen Vorarbeiten für die B 15 neu laufen parallel, wobei hier zwar Verschiedenes, aber kein „außergewöhnlicher Fund“ aufgetaucht sei.

Stromleitungen verlegt und zum Teil erhöht

Im weiteren Verlauf der Trasse, nämlich vor allem in dem Bereich, in dem die B 15 neu auf die A 92 treffen soll, haben neben der Autobahndirektion auch zwei Firmen, die für das örtliche und überregionale Stromnetz verantwortlich sind, begonnen, entsprechende Vorbereitungen zu treffen: Die ÜZW, die in diesem Bereich für die 20 KV Leitungen zuständig ist, sowie die Firma Tennet, in deren Aufgabenbereich die großen Leitungen fallen.

„Im Zuge des Neubaus der Bundesstraße 15 neu müssen acht Masten der 220-KV-Bestandstrasse Ludersheim - Sittling - Altheim zum Teil verschoben und erhöht werden“, so Tennet-Pressesprecher Alexander Greß. Die acht Masten, die sich auf eine Strecke von etwa zweieinhalb Kilometern verteilen, wurden bereits versetzt und erhöht, teilt der Pressesprecher mit. In den vergangenen Tagen wurden dort die Stromleitungen neu aufgezogen, so Greß: auf jeder Seite der Strommasten drei stromleitende Leiterseile und jeweils ein Blitzschutzseil.

Die Zeit, in der die Stromleitungen abgehängt waren, nutzte übrigens die von der Autobahndirektion mit dem Brückenbau bei der LA 7 beauftragte Firma für die Bohrungen der Pfähle. Da die Brücke direkt unter der Hochspannungstrasse liegt und große, hohe Bohrgeräte im Einsatz waren, stimmten sich die Beteiligten hier zeitlich ab.

Auch bei den kleineren Leitungen gab es Handlungsbedarf, wie Josef Unterholzner, Netzmeister bei der ÜZW, erklärt. Im Bereich der Kreisstraße LA 7 und dort, wo das Kleeblatt an der Kreuzung mit der A 92 entstehen soll, wurden Versorgungsleitungen verlegt. Die Arbeiten sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Im Bereich Wölflkofen wurden diese schon 2013 erledigt, wie Reinhard Mayer von der ÜZW mitteilt. Im Bereich Essenbach wurden in diesem Jahr bereits Niederspannungskabel sowie ein 20-KV-Kabel neu verlegt, das eine bestehende Freileitung ersetzen wird. Und es gibt noch weitere Freileitungen, die im Zuge der B 15 neu verlegt werden müssen, so Mayer.