Vor 75 Jahren wurde Domprediger Dr. Maier hingerichtet - Zweiter Teil

Er wollte für die Gläubigen da sein


Familie Maier im Jahr 1922 (16.2) - er ist der Junge links.

Familie Maier im Jahr 1922 (16.2) - er ist der Junge links.

Fiel schon das Jahr seiner Priesterweihe mit der Machtergreifung Adolf Hitlers 1933 einher, so ließ das Jahr 1939 mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges nichts Gutes erahnen. Zunehmend wurde die antikirchliche Gesinnung der Landesführung nicht nur problematisch, sondern auch gefährlich. Doch gerade in dieser Zeit, in der es galt, für die Gläubigen da zu sein, ihnen Halt, Hoffnung und Antwort zu geben, wurde der Domprediger aus dem Vilstal zu einer wahren Größe. Das mag überraschen, bescheinigte ihm einmal ein Lehrer während seiner priesterlichen Ausbildung in Rhetorik und Predigteigenschaft nur mittelmäßige Fähigkeiten. Dr. Maier verstand es trefflich, den Text der heiligen Schrift in die Zeit der Angst, Trauer und Besorgnis hinein zu interpretieren. Er wurde verstanden und so verwundert es nicht, dass der Dom Sonntag für Sonntag voll gefüllt war. Dabei hatte er keine Zeit, seine Predigten gut vorzubereiten. Ständig war seine Wohnung voll mit Ratsuchenden, Flüchtlingen und Verzweifelten, dazu kamen seine Dienste in den Glaubensstunden in St. Anton. Ungezählte Nächte hielt er Brandwache im Dom, wenn Fliegerangriffe zu erwarten waren. Wenn es immer auch nur ein bisschen ging, fuhr er nach Marklkofen zu seiner Familie, half auch dort und feierte hier Gottesdienste.

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