In die Erwachsenenwelt geschnuppert

360 Kinder und Jugendliche toben sich in der Minispielstadt Landolfing aus


Bei der Bank konnten sich die Kinder das "Geld" abholen, dass sie an ihrer Arbeitsstelle verdient haben.

Bei der Bank konnten sich die Kinder das "Geld" abholen, dass sie an ihrer Arbeitsstelle verdient haben.

Von Jessica Tögl

"Ich wäre so gern noch einmal ein Kind". Diesen Satz hast du bestimmt schon einmal von deinen Eltern oder anderen Erwachsenen gehört. Wahrscheinlich kannst du das überhaupt nicht verstehen und wünschst dir vielmehr, so schnell wie nur möglich erwachsen zu werden - endlich selbst bestimmen zu können, was es zum Mittagessen gibt oder draußen zu bleiben, obwohl es schon dunkel wird.

Doch Erwachsene müssen oft auch sehr viel wichtigere Entscheidungen treffen. Einen kleinen Einblick in die Welt der Großen haben am Wochenende in Landau 360 Kinder und Jugendliche bekommen, als sich das Gymnasium Landau an der Isar in die Minispielstadt namens Landolfing verwandelt hat. Einen Tag lang konnten die Kinder in die Welt der Erwachsenen hineinschnuppern. Obendrein lernten sie dabei jede Menge Berufe kennen.

Wie im richtigen Leben mussten sich die Teilnehmer erst einmal einen Job suchen. Dazu ließen sie sich bei dem Arbeitsamt eine Stelle vermitteln. In den Werkstätten konnten die Teilnehmer zum Beispiel mit verschiedenen Materialien basteln, malen, kleben, nähen, schnitzen oder sägen.

So fertigten sie unter anderem Nistkästen für Vögel oder gestalteten Bilderrahmen. Auch in den täglichen Arbeitsablauf eines Pizzabäckers, Feuerwehrmannes oder Polizisten konnten die Kinder hineinschnuppern. Auch die Kinderhochschule hatte in diesem Jahr wieder einiges zu bieten. Neben der Fußballschule und der Medizinischen Fakultät war dieses Mal mit der Landwirtschaftlichen Akademie etwas ganz Neues dabei. Dort konnten die Kinder an zwei Kühen das Melken ausprobieren. Die Beauty-Farm oder die alkoholfreie Cocktailbar boten den Landolfingern zwischendurch Erholung von der Arbeit.

Was Kinder in Landolfing nicht brauchten, war echtes Geld. Beim Arbeiten in den Werkstätten und auch beim Studium an der Kinderhochschule verdienten sie ihr eigenes Geld, nämlich die Landolfinger Währung L-Euro.

Wenn sie bei einer Station fertig waren, holten sie sich mit ihrer Arbeits- oder Studienkarte ihren Lohn bei der Bank ab und meldeten sich wieder beim Arbeitsamt. Mit dem Geld konnten die Kinder in den Werkstätten oder im Landolfing-Shop einkaufen.

Mit einer Menge selbst gemachter Sachen und um viele Erfahrungen reicher verließen die Kinder die Spielstadt am Abend wieder. Viele der Teilnehmer freuen sich jetzt schon darauf, wenn die Minispielstadt im nächsten Jahr wieder ihre Pforten öffnet.

Bei vielen Angeboten der Spielstadt konnten die Kinder ihre Kreativität voll ausleben. (Fotos: U. Hofner)

Bei vielen Angeboten der Spielstadt konnten die Kinder ihre Kreativität voll ausleben. (Fotos: U. Hofner)