Unfallschwerpunkt bei Chamerau wird entschärft

Kreisverkehr für die Rossbach-Kreuzung


6 000 bis 8 000 Fahrzeuge passieren jeden Tag die Staatsstraße 2132 bei Chamerau. An der Kreuzung mit der Gemeindestraße in Rossbach kommt es immer wieder zu Unfällen; deshalb hat die Gemeinde beim Staatlichen Bauamt jetzt einen Kreisverkehr beantragt.

6 000 bis 8 000 Fahrzeuge passieren jeden Tag die Staatsstraße 2132 bei Chamerau. An der Kreuzung mit der Gemeindestraße in Rossbach kommt es immer wieder zu Unfällen; deshalb hat die Gemeinde beim Staatlichen Bauamt jetzt einen Kreisverkehr beantragt.

Von Franz Amberger

Auf der vielbefahrenen Staatsstraße im Chamerauer Ortsteil Rossbach kommt es immer wieder zu Unfällen. Deshalb wird jetzt auf Veranlassung der Gemeinde der Umbau der gefährlichen Kreuzung zu einem Kreisverkehr geprüft.

Vor den Toren des Erholungsortes im Regental quert die Gemeindeverbindungsstraße Chamerau-Niederrunding die Staatsstraße 2132. Obwohl der Streckenabschnitt im Kreuzungsbereich auf 60 km/h begrenzt ist, kommt es dort immer wieder zu Unfällen. "Früher waren es 20 im Jahr", schätzt Bürgermeister Stefan Baumgartner. Seit 2018 regelmäßig "geblitzt" wird, habe sich die Situation etwas verbessert, räumt er ein.

"Unfallhäufung" seit 2017

Auf der Wunschliste der Gemeinde Chamerau steht auch noch eine Linksabbiegespur für den Ortsteil Bärndorf.

Auf der Wunschliste der Gemeinde Chamerau steht auch noch eine Linksabbiegespur für den Ortsteil Bärndorf.

Das Unfallgeschehen auf der Rossbach-Kreuzung beschäftigt die Behörden schon länger. Seit 2017 spricht man offiziell von einer "Unfallhäufung", klärt Georg Bayerl von der PI Cham auf. Der für den Landkreis zuständige Verkehrssachbearbeiter der Polizei muss es wissen: Er ist Mitglied der Unfallkommission, die alle drei Jahre zusammentritt, um die Empfehlungen der zentralen Unfallauswertestelle zu erörtern.

Eine Unfallhäufung ist nach den amtlichen Vorgaben gegeben, wenn sich in drei Jahren mindestens drei Unfälle mit Schwerverletzten ereignen, alternativ zwei schwere Unfälle und fünf leichtere oder ein schwerer Unfall und zehn leichtere. Im Beobachtungszeitraum 2015 bis 2017 erfüllt Rossbach dieses Kriterium zum ersten Mal. Auch im aktuellen Zeitraum ist die Kreuzung mit einem schweren Unfall, drei Unfällen mit Verletzten und vier weiteren Unfällen nahe am Schwellenwert. "Besser wird's nicht", vermutet Bayerl. Er sieht sich deshalb in seiner Auffassung bestätigt, dass etwas getan werden muss, um die Gefahrenstelle zu entschärfen.

Auch aus Sicht der Gemeinde Chamerau besteht in Rossbach Handlungsbedarf. In Gesprächen mit Dr. Richard Bosl von der Abteilung Straßenbau hat Bürgermeister Stefan Baumgartner Signale empfangen, dass auch das Staatliche Bauamt Regensburg an einer Lösung interessiert ist. Geplant ist ein Kreisverkehr, der 400 000 bis 500 000 Euro kosten soll. Als Kostentreiber hat man den Bach ausgemacht. Immerhin aber befindet sich der benötigte Grund im Eigentum des Staates.

Realisierung bis 2023?

Der Antrag der Gemeinde für einen Kreisverkehr durchläuft derzeit das amtliche Prüfverfahren, das unter anderem eine fundierte Verkehrszählung zum Inhalt hat. Aus Sicht der Gemeinde ist die auch insofern von Bedeutung, als sie dann bei der Endabrechnung die Grundlage für die Aufteilung der Kosten darstellt. Nach Information von Stefan Baumgartner werden die Kosten grundsätzlich durch die Zahl der Äste geteilt. Im Fall Rossbach sind es vier, von denen je zwei auf den Staat und die Gemeinde entfallen. Mit anderen Worten: Staat und Gemeinde teilen sich die halbe Million. Sollte die Verkehrszählung allerdings ergeben, dass der Anteil der Verkehrsteilnehmer auf den Ästen der Gemeinde unter 20 Prozent liegt, würde der Staat alles übernehmen.

Und noch ein Wunsch ...

Der Bürgermeister verhehlt nicht, dass er auf eine solche Lösung spekuliert: "Das wäre natürlich ganz in unserem Sinn." Was ihm außerdem ein Anliegen ist, ist eine geeignete Lösung für die vielen Fußgänger, die die Kreuzung auf dem Weg von und nach Runding benutzen. Alles in allem ist Baumgartner zuversichtlich, dass der Kreisverkehr in Rossbach bis 2023 realisiert werden kann.

Was den überörtlichen Verkehr angeht, hätte der Chamerauer Bürgermeister nach dem vollendeten Jahrhundertprojekt in Lederdorn dann nur noch einen Wunsch offen: eine Linksabbiegespur von der Staatsstraße 2132 nach Bärndorf. Allerdings ist Baumgartner bewusst, dass das eine größere Baustelle wird - Brückenbau und Verlegung des Baches inklusive.

Pläne für Lederdorn

Unterdessen schmiedet man im Chamerauer Rathaus bereits Pläne, um die durch die Umgehung entstandenen neuen Chancen für den Ortsteil Lederdorn zu nutzen. Vor allem soll bei dieser Gelegenheit das Ortsbild verbessert werden. In der Mitte zeichnen sich außerdem neue Möglichkeiten im Wohnungsbau ab, im Westen könnte sogar ein kleines Gewerbegebiet entstehen. Bürgermeister Stefan Baumgartner ist optimistisch: "Da kann sich einiges tun."