"Brücke hat sich gewehrt"

Sprengung der Stausee-Brücke bei Plößberg geht schief


Etwas ramponiert, aber standhaft zeigte sich die Brücke nach dem Sprengversuch am Freitag.

Etwas ramponiert, aber standhaft zeigte sich die Brücke nach dem Sprengversuch am Freitag.

Von szl

Eigentlich sollten die fünf Pfeiler der Stausee-Brücke über den Liebensteiner Speicher bei Plößberg (Kreis Tirschenreuth) unter dem Druck der 65 Kilogramm Sprengstoff zusammenfallen wie ein Kartenhaus. Nach dem großen Wumms stand die über 50 Jahre alte Brücke am Freitag allerdings noch immer.

Warum, kann sich Martin Hopfe, Berater der Sprengfirma, nicht erklären. "Wir haben keinen Fehler gemacht. Es war ordentlich vorbereitet, ordentlich geladen", erläutert der erfahrene Berater. "Die Brücke hat sich erfolgreich gewehrt", sagt er über die standhafte Liebenstein-Brücke. "Ich mache das seit über 30 Jahren, aber so etwas ist mir noch nie passiert. So ein Misserfolg."

Er habe wesentlich größere Bauwerke gesprengt, Autobahn-Brücken mit einer Länge von über 700 Metern. "Vielleicht ist das die Ursache. Dass die Brückenpfeiler hier recht niedrig sind und deswegen nicht einklappen konnten", vermutet Hopfe. Man werde sich mit dem ganzen Team auf Fehlersuche begeben.

Eine weitere Sprengung ist nicht mehr möglich. Ab Montag soll die wehrhafte Brücke mit dem Bagger abgerissen werden.