Gedanken zum Thema Coronavirus von Monsignore Martin J. Martlreiter

Nicht Angst soll das Gebot der Stunde sein


Die Apostel scharen sich beim letzten Abendmahl um den Herrn - Nun müssen die Menschen durch körperlichen Abstand Nähe zeigen. Ausschnitt renoviertes Glasfenster von 1886 in der Stadtpfarrkirche St. Johannes, Dingolfing.

Die Apostel scharen sich beim letzten Abendmahl um den Herrn - Nun müssen die Menschen durch körperlichen Abstand Nähe zeigen. Ausschnitt renoviertes Glasfenster von 1886 in der Stadtpfarrkirche St. Johannes, Dingolfing.

Von Redaktion Dingolfing

Jeder Tag bringt neue Restriktionen des persönlichen und öffentlichen Lebens. Es ist nicht mehr wie vorher. Sahen Kinder erstmals in der Schließung der Schulen vorgezogene Osterferien und manche Arbeitnehmer "zusätzliche Urlaubstage", so hat sich dies schon in den ersten Tagen nach Schließung von Schulen und Kindertagesstätten schnell gewandelt. Die Ankündigung des Katastrophenfalls durch den Ministerpräsidenten weckte den Ernst der Stunde. Das Verbot öffentlicher Gottesdienste, die Aussetzung der Veranstaltungen von Sport, Freizeit und Kultur bis hin zur Gastronomie machte dem letzten Ignoranten bewusst, es geht um eine ernste Sache, um Leben und Tod. In meinen Ferien gehe ich ins Caprima, treffe ich mich mit Freunden zum Sport und lasse schnell eine Fete steigen. Dieses Mal ist es nicht so. Die Devise des Lebens lautet: Haltet Abstand, geht auf Distanz, kommt euch nicht zu nahe. Plötzlich ist eine neue Form des Lebens gefragt, ja per Gesetz angeordnet. Zuwider handeln kann mit drastischen Strafen belegt werden. Ganz ungewohnte Töne im öffentlichen Leben, wo doch früher auf Einsicht, Freiheit und Freiwilligkeit des/der autonomen Bürgers/in gesetzt wurden. Über Nacht regiert eine neue Situation. Nicht mehr "Du sollst, Du darfst", sondern "Du musst, Fehlverhalten wird geahndet."

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